Stimmungsvolle Bilder aus Klängen
Irrel · Mit einem anspruchsvollen Programm hat das Sinfonische Blasorchester Bitburg-Prüm mehrere Hundert Besucher in der Irreler Gemeindehalle unterhalten. Dabei hat es einmal mehr sein außergewöhnliches Können unter Beweis gestellt.
Irrel. Sie sind eines der musikalischen Aushängeschilder des Eifelkreises: die mehr als 70 Instrumentalisten des Sinfonischen Blasorchesters Bitburg-Prüm, das sich aus Mitgliedern von etwa 30 Musikvereinen des Kreismusikverbands zusammensetzt. Und dass diese Auswahl wirklich zum Besten gehört, was die Eifel zu bieten hat, das belegen unter anderem die beim World Music Contest in Kerkrade errungenen fünf Goldmedaillen - davon eine mit Auszeichnung.
Das hohe Niveau macht sich bereits in der Titelauswahl für das Jahreskonzert bemerkbar: Auf dem Programm stehen ausschließlich anspruchsvolle sinfonische Werke. Spätestens als zu Beginn die Königin ("Entrance of the Queen" von Teo Aparicio-Barberán) musikalisch den Saal betritt, ist klar: Mit "Dicke-Backen-Musik" hat dieses Konzert nichts zu tun. Vielmehr "malt" das Orchester geradezu die jeweiligen Stimmungen der Stücke mit seinen Klängen.
Ein ziemlich wildes Pferd
Es lässt bei "Equus" (Eric Whitacre) ein - offenbar ziemlich wildes - Pferd synkopierend über die Bühne galoppieren, schafft die erst heitere, dann unheilvolle Kulisse für den "Brand von Bern" (Mario Bürki) und entführt mit der "Romanian Ouverture" (Thomas Doss) in die fröhliche, ländliche Idylle Rumäniens.
Schließlich gibt es auch noch einen Ausflug in den Orient mit der "Arabesque" von Samuel R. Hazo. Was für deutsche Ohren exotisch klingt, dürfte einem Teil der Zuhörer dagegen vertraut sein: Im Publikum sitzen nämlich auch gut 50 Flüchtlinge und Asylsuchende - unter anderem aus Syrien, Afghanistan und dem Iran. Verwaltung und freiwillige Helfer haben ihnen den kostenlosen Besuch der Veranstaltung ermöglicht und Mitfahrgelegenheiten organisiert.
Nach einem schwungvollen Medley mit den größten Beatles-Hits zollen dann Alt- und Neu-Eifeler gleichermaßen dem Orchester und den beiden Dirigenten Rainer Serwe und Michael Bretz den verdienten Respekt für eine außergewöhnliche Leistung.
Die nächste Gelegenheit, das Orchester zu erleben, ist am 26. Juni beim Prümer Sommer.