Sturz in die Neuzeit

TRIER. (mö) Die Reise der Trierer in die Moderne begann plötzlich und verlief rasant. Sie verbindet sich mit einem Namen: Napoleon. Mit der Franzosenzeit 1794-1814 befasst sich die Ausstellung "Unter der Trikolore" im Simeonstift. Sie beginnt am 6. Juni.

Am 9. August 1794 rückten französische Revolutionstruppen in den Sitz des ehrwürdigen Erzbistums Trier ein und veränderten alle Lebensbereiche grundlegend. Stadt und Region standen völlig abrupt vor dem Beginn der Neuzeit. Die Jahre von 1794 bis zur preußischen Übernahme 1814 werden vom 6. Juni an in der Ausstellung "Unter der Trikolore" im Simeonstift dokumentiert. Höhepunkt der Trierer Franzosenzeit war zweifellos der umjubelte Besuch Napoleons im Jahr 1804. Christl Lehnert-Leven und Elisabeth Dühr haben in vierjähriger Vorbereitungsarbeit 340 Exponate zu allen regionalen Aspekten des Themas zusammen getragen. Etliche davon stammen von den "Quattropole"-Partnern Luxemburg, Metz und Saarbrücken. Die Ausstellung befasst sich mit der Besetzung Triers, der Etablierung einer neuen Ordnung, mit der tiefgreifenden Säkularisierung, der Neugestaltung von Justiz- und Schulwesen und selbstverständlich auch mit den Feierlichkeiten um den Napoleon-Besuch. Ein umfangreiches Begleitprogramm rundet die Schau ab. Von Jörg P. B. Mayer ist das Theaterstück: "Trèves - oder die Freiheit des Friedrich Hayn" zu sehen, eine szenische Führung durch die Ausstellung. Im Brunnenhof werden Spielfilme zum Thema "Napoleon" gezeigt. Am 19. September findet in St. Maximin ein Konzert "Von der Marseillaise zur Eroica" statt, und im Oktober gibt es einen wissenschaftlicher Kongress an unter dem Thema "Von der Gutenbergischen Medienrevolution zur Säkularisation unter Napoleon". Außerdem erscheint ein wissenschaftliches Werk zum Thema der Ausstellung. Die Schau ist bis zum 31. Oktober zu sehen, Öffnungszeiten sind täglich von 9 bis 17 Uhr. Führungen - auch für Schulklassen - können ab sofort gebucht werden: Tel.: 0651/718-1459, e-mail: stadtmuseum@trier.de.

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