Suite, Sinfonie und ein strahlender Sopran

Trier · Die Trierer Philharmoniker und Solistin Lisa Wittig zeigen, warum es um die Zukunft der klassischen Musik in Trier gut bestellt ist.

Trier Mit seiner Reihe "Klassik um Elf" hat sich das Philharmonische Orchester der Stadt Trier neben der Pflege der klassischen Musik und des Barock auch und vor allem der Talentförderung verschrieben. Immer wieder dürfen junge und begabte Musiker als Solisten mit den arrivierten Profis musizieren. Die einstündigen sonntäglichen Kammerkonzerte finden - vor immer ausverkauftem Haus - sonntagsvormittags im prachtvollen Ambiente der Promotionsaula des Trierer Jesuitenkollegs statt.
Über den Status des jungen Talentes ist Lisa Wittig allerdings fast hinaus. Die 21-jährige Trierer Sopranistin studiert bei Professor Libor an der Hochschule für Musik in Karlsruhe, und das zeigt sich in früher Exzellenz; offensichtlich wird diese junge, strahlende Stimme behutsam aufgebaut. Drei Arien von Mozart stehen auf dem Programm, gleich zu Anfang "Ruhe sanft mein holdes Leben" aus der Oper "Zaide". Dieses schwierige Stück meistert Wittig mit Bravour. Transparenz und Klarheit in der Artikulation und eine formidable Stimmführung sind beispielhaft bis hin zum sicher gegriffenen H am Schluss.
"Padre, germani, addio!" aus "Idomeneo" ist eine Glanzpartie für Sopranistinnen, mit der der Jugend eigenen Mühelosigkeit nimmt Lisa Wittig auch diese Hürde. "Alma grande e nobil core" zeugt bei der Sängerin von einer erstaunlichen Reife und Emotion, die Zuschauer spenden stürmischen Applaus bei ihrem Heimspiel in Trier.
Umrahmt wird dieser denkwürdige Auftritt einer jungen Sopranistin mit großer Zukunft von Johann Selbastian Bach und Antonio Rosetti: Zu Beginn gibt das Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Victor Puhl die Orchestersuite Nr. 1 C-Dur BWV 1066 von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Ein wunderbares Stück Barockmusik, das mit einer ausführlichen Ouvertüre beginnt und dann einige kurze Tänze anschließt (Courante, Gavotte Forlane, Menuett, Bourrée, Passepied). Puhl dirigiert mit feinem Nerv, und das wieder glänzend aufgelegte Orchester trifft die Erhabenheit, aber auch die Leichtigkeit der Bach'schen Musik.
Zum Abschluss dann die Sinfonie in F-Dur A 35 von Antonio Rosetti (vulgo: Anton Rösler, 1750-1792). Der Zeitgenosse Mozarts war einer der beliebtesten Komponisten seiner Zeit. Großer Applaus belohnt die Künstler.

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