Swing bis halb zwei

TRIER. (ruf) Vom Jazzclub Trier organisiert, zeigte sich die Vielseitigkeit des Jazz in der Moselstadt in Gestalt von fast einem Dutzend Bands, die bis spät in die Nacht ihr Können demonstrierten.

 Rainer Wollmann und Helmut Becker (rechts) in der Tufa.Foto: Oliver Ruf

Rainer Wollmann und Helmut Becker (rechts) in der Tufa.Foto: Oliver Ruf

Bis halb zwei Uhr nachts genossen die Besucher den 6. Trierer Jazzgipfel. Im großen Tufa-Saal wechselten die Formationen im 15-Minuten-Takt einander ab. Insgesamt elf Bands sollten die regionale Jazz- szene in all ihrer Vielfalt präsentieren. Der Jazzclub Trier hatte zu diesem Musik-Marathon eingeladen und wurde mit regem Zuspruch des Publikums belohnt. Bereits kurz nachdem die Veranstaltung begonnen hatte, fiel es vielen zu spät gekommenen Gä-sten schwer, einen Platz in der Tuchfabrik zu finden. So musste manch einer mit einem Stehplatz Vorlieb nehmen. Dies erwies sich gelegentlich sogar als die bessere Lösung. Denn im Stehen ließ es sich ausgezeichnet tanzen und feiern - zum Beispiel beim Auftritt von "Groove Improve", dem Gitarrenduo von Stephan Völpel und Johnny Weber, die das Publikum begeisterten. Zuvor hatte die FH-Band mit zehnköpfiger Besetzung diese lange Jazz-Nacht eröffnet. Mit dabei natürlich Helmut "Daisy" Becker, beliebtes Urgestein der Trierer Jazzszene, der in vielen der auftretenden Gruppen mitwirkte. Neben seinem Quintett (mit Markus Fleischer, Jochen Krämer, Stefan Scheib und Christof Thewes) etwa bei "Nills Wills", einem Projekt um Jazzclub-Präsident Nils Thoma, das nicht nur Standards bietet, sondern auch Swing- und Cooljazz-Anleihen macht sowie zeitgenössische Jazz- und Filmmusik bearbeitet. Ebenfalls mit Helmut Becker trat die "Bach Band" auf und mit ihm Ralf Bach, Stefan Reinholz, Oliver Rohles sowie Stefan Zawar-Schlegel. Mal Hardbop, mal Modern-Jazz, stets allerdings unter dem Einfluss von Wayne Shorter und Thelonious Monk, bot die Gruppe eine von zahlreichen mitreißenden Darbietungen, zu denen außerdem das "Hendrik Wisbar Quartett" beitrug, ein Zusammenschluss um Posaunist Henrik Wisbar, der den Abend auch souverän und unterhaltsam moderierte. Ferner beim 6. Trierer Jazzgipfel auf dem Programm: "Horn & Strings", "4 in 1", das "L.A. Quartett", "Sukhol 31" und die "LBB Rhythm Kings". Wer den Abend noch einmal miterleben möchte, der kann sich auf eine CD-Veröffentlichung freuen: Der Abend im großem Tufasaal wurde aufgezeichnet. Kontakt: www.jazz-club-trier.de.

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