Musik Die vielen Facetten der Solidarität - Benefizkonzert für Flutopfer lockt 1500 Zuschauer in die Arena

Trier · Emotionaler Abend mit ausgelassener Stimmung – und ernstem Hintergrund: So war es am Donnerstagabend beim SWR-Benefizkonzert „Für den Aufbau nach der Flut“ vor 1500 Zuschauern in der Arena Trier. Mit dabei: Julia Neigel, Jupiter Jones und Fury in the Slaughterhouse.

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Benefizkonzert für Flutopfer in der Arena Trier

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Foto: Hans Krämer/HANS KRAEMER

Über 1500 Zuschauer in der Arena Trier, große Momente mit Bands, die schon ewig nicht mehr in einer vollen Halle spielen konnten, einige Gänsehautmomente und vor allem war dieser Donnerstagabend einer, an dem Solidarität beschworen wurde und an dem viel Geld für die gute Sache zusammenkam. So lässt sich das SWR-Benefizkonzert mit Fury in the Slaughterhouse, Jupiter Jones und Julia Neigel in Kürze zusammenfassen. Der Erlös soll zu 100 Prozent an das „Aktionsbündnis Deutschland Hilft“ überwiesen werden und kommt den Flutopfern direkt zugute. 

Der Song des Abends: Vor zehn Jahren schrieb die Eifeler Erfolgsband Jupiter Jones – die in ihren Anfangszeiten unweit der Arena Trier im Hochbunker Trier-Nord probte – die am häufigsten im Radio gespielte Single, „Still“. Sänger Nicholas Müller schrieb den Song in Erinnerung an seine verstorbene Mutter. An diesem Abend widmet er „Still“ seiner Mutter und allen, die unter der Flutkatastrophe besonders leiden mussten. Müller sowie Gitarrist und Labelchef Sascha Eigner haben in diesem Jahr nach langer Pause wieder zusammengefunden. Es ist ihr erstes gemeinsames Konzert in Trier seit ihren selbst organisierten Sommerbühnen-Festivals im Exhaus. Das letzte fand vor zehn Jahren statt. In ihrem neuesten Stück setzt die im Punkrock sozialisierte Band auf „nonverbale Kommunikation“ (O-Ton Müller). „Der wichtigste Finger einer Faust“ ist für sie, so viel sei verraten, nicht der Zeigefinger. Müller hatte auch gleich beim zweiten Stück dafür gesorgt, dass das Publikum aufstand und dann auch stehenblieb (was auch erlaubt war). Auch wenn die Jupiter-Jones-Gründer inzwischen nicht mehr in der Eifel leben, sondern in Hamburg (Eigner) und Münster (Müller) sammelten sie über ihre Veranstaltungen Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe und kamen jetzt zurück in ihre Heimatregion. 

„Trost spenden“, das hatte sich vor Jupiter Jones auch schon Julia Neigel vorgenommen und dafür das Stück „Der Himmel lacht“ ausgesucht. Die Sängerin aus Ludwigshafen, die 1988 mit „Schatten an der Wand“ ihren ersten Hit hatte, eröffnete das Konzert. Sie sang ihre Songs in gewohnter Manier mit ausdrucksstarker, souliger Stimme. Begleitet wurde sie von zwei Gitarren und einem Keyboard.

Als Headliner spielten Fury in the Slaughterhouse unter anderem Klassiker wie „Won’t Forget These Days“, „Radio Orchid“ oder „Kick it Out“. Frontmann Kai Wingenfelder zeigte höchsten Respekt vor dem Trierer Publikum. Eigentlich sollte die Band aus Hannover bereits 2020 an zwei ausverkauften Terminen im Amphitheater spielen, die Konzerte wurden auf 2021 verschoben – und auch diese Shows mussten ausfallen. Nun kommen sie zwei Jahre später als geplant in die römische Arena, am 15. und 16. Juli. Trotz der zweifachen Verlegung habe fast niemand sein Ticket zurückgegeben. „Das ist eine sagenhafte Solidarität“, sagt Sänger Kai Wingenfelder.

Das Konzert steht in voller Länge online unter SWR.de/hochwasserhilfe sowie in der ARD Mediathek zur Verfügung.

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