In Rundgängen gegen das Vergessen zeigt die Arbeitsgemeinschaft Frieden in Trier seit Jahrzehnten auf, was hier in der Zeit des Nationalsozialismus passiert ist. Welche Menschen wurden ausgegrenzt, enteignet, abtransportiert? Was genau passierte in den Jahren 1933 bis 1945? Was waren die Schicksale der Betroffenen? Einer der Rundgänge befasst sich mit den Tätern. Mit Klaus Barbie etwa, bekannt als „Schlächter von Lyon“, mit Gauleiter Gustav Simon und mit Parteiredner Paul Wipper. Ein Name fiel dabei nie, obwohl es sich um einen Massenmörder handelt, der auch nach dem Krieg in seiner Heimat Fell bei Trier lebte: Johann Gorges. „Er ist kaum bekannt“, sagt Thomas Zuche von der AG Frieden. „Wir haben erst jetzt von ihm erfahren.“ Erst das Rahmenprogramm für die derzeit in Trier laufende Ausstellung des Fritz-Bauer-Instituts „Die IG Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz“ rückt den Wachmann im Vernichtungslager Auschwitz öffentlich in den Fokus.
Geschichte Johann Gorges aus Fell: Ein SS-Wachmann und Massenmörder in Auschwitz
Trier/Fell · Einer der schlimmsten Täter des Konzentrationslagers Auschwitz lebte jahrzehntelang nahezu unbehelligt in der Region Trier. Johann Gorges hat Tausende Juden ermordet. Erst jetzt gerät er öffentlich in den Blick.
13.02.2023
, 06:09 Uhr