Takte gegen den Strich

TRIER. (red) Er ist bereits eine Jazz-Legende: der Pianist Dave Brubeck. Mit seinem Quartett spielt er am Samstag, 15. November, 20 Uhr, in der Trierer Europahalle.

Swingt er? Oder swingt er nicht? Eine Frage, die für eine über Jahre hinweg mit erbitterter Leidenschaft geführte Diskussion sorgte. Mit seinen vertrackt-schrägen Metren wie dem 5/4- oder dem 7/8-Rhythmus bürstete Dave Brubeck das bis dahin verbindliche Takt-Gefühl genüsslich gegen den Strich und spaltete eine Zeit lang die Gemeinde in begeisterte Anhänger und eingeschworene Feinde. Inzwischen hören sich seine Musik gleich mehrere Generationen von Jazzfreunden mit großer Begeisterung an. Dave Brubeck war und ist auch jenseits des eigentlichen Jazz so populär wie vor ihm vielleicht nur Louis Armstrong. Kaum ein Medium, das dem 83-Jährigen im Laufe der Zeit keine Aufmerksamkeit geschenkt hat und den neben den Jazzkompositionen entstandenen Solo-Klavierstücken, zwei Balletmusiken und verschiedene Orchester- und Chorwerke höchstes Lob zollte. Das Verdienst freilich, Dave Brubeck kurz und prägnant und doch umfassender als manche Fach-Abhandlung gewürdigt zu haben, kann sich das "Time"-Magazin ans Revers heften: "Mit Brubeck hört man eine der eigensinnigsten und schönsten Musiken, die je gespielt wurden, seit der Jazz zur Welt kam", hatte das Nachrichten-Magazin schon 1954 attestiert. "Wie immer im Jazz, liegt seine Essenz im Spannungsfeld zwischen Improvisation und Ordnung, zwischen Freiheit und Disziplin". Ein größeres Kompliment kann man eigentlich gar nicht machen. Mit Dave Brubeck spielen Randy Jones, Percussion, Michael Moore, Bass und Robert Militello, Saxofon und Flöte. Karten für das Konzert am Samstag, 15. November, 20 Uhr, Europahalle Trier, in den TV -Pressecentern Trier, Bitburg und Wittlich.

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