Teenie-Schwärme im Funzellicht

Trier · Die Indie-Rockband Auletta hat mit ihren deutsch betexteten Songs zwei Alben gefüllt, den Rockbuster gewonnen und einen Song im Computerspiel "Fifa 10" untergebracht. Im Exhaus haben sie eine doch überschaubare Schar junger Fans begeistert.

 Das junge Publikum weiß zu feiern: Auch im nicht so vollen Exhaus-Balkensaal rockt Auletta mit ihren Fans. TV-Foto: Frank Göbel

Das junge Publikum weiß zu feiern: Auch im nicht so vollen Exhaus-Balkensaal rockt Auletta mit ihren Fans. TV-Foto: Frank Göbel

Trier. "Wie hat denn Gladbach gespielt?" Auch wenn Auletta-Sänger Alexander Zwisch das Publikum im Exhaus-Balkensaal dazu aufgefordert hat, seine Reden zwischen den Songs auf jede beliebig Art zu unterbrechen, ist die Frage eines Zuschauers nach einem Fußballspielergebnis für ein Rockkonzert ohnehin etwas eigenartig. Dazu war der Raum noch überwiegend mit jungen Mädchen gefüllt, die sich für Fußball vermutlich so sehr interessieren wie Joachim Löw für die "Twilight"-Saga, nämlich gar nicht.
Wobei man das "gefüllt" nicht so ganz wörtlich nehmen darf: Rein zahlenmäßig war das Konzert mit rund 60 Gästen eher dünn besucht - da haben die Gewinner des "Rockbuster 2007" auch in Trier bessere Zeiten gesehen. Zum Glück erkennt Zwisch schnell, dass die fast durchgehend mit Leuchtbändchen ausgestatteten erlebnishungrigen Teenies begeisterungsfähig sind und ihre nicht so große Anzahl durch klatschen und tanzen, kreischen und johlen wettmachen.
So spielt sich die Band technisch durchaus versiert mit geradlinigem, glattem Sound und gutem Gesang durch die Songs ihres Albums "Pöbelei & Poesie" sowie des aktuellen "Make Love Work". Die gleichnamige Single mit Ohrwurmgarantie gibt es, als am Schluss sofort und sehr energisch Zugaben gefordert werden, während im hinteren Bereich des Saales ein Elternteil nachsichtig lächelnd auf die Uhr schaut.
Hätte man die durchaus reichhaltig ausgestattete Lichtanlage des Balkensaals zur Abwechselung mal angeschmissen, wäre das Konzert im kleinen Rahmen sogar noch opulenter dahergekommen. Warum Auletta und die Vorband Liquid Lightning wie so viele Bands vor ihnen in einem unfassbar matschig-grünen Funzellicht spielen mussten, für das gerade kein ausreichend abwertender Vergleich zu finden ist, bleibt ein Rätsel. fgg

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