Telegene Eifel

TRIER. (no) Gute Nachrichten für die Fans des Eifel-Krimis aus der Schreibwerkstatt von Jacques Berndorf: Die Produk-tionsfirma Grundy/UFA-TV möchte alle bisher erschienenen Eifel-Krimis verfilmen.

Nach dem "Brennenden Schweigen" folgte zuerst einmal dasselbe im (Eifel-)Wald. Der Kriminalfilm, im Jahr 2000 von Arte und ZDF nach dem Roman "Eifel-Schnee" von Jacques Berndorf alias Michael Preute ausgestrahlt, war ein veritabler Flop und setzte den Hoffnungen auf weitere (natur-)getreue Filmversionen der erfolgreichen "Eifel-Krimis" ein schnelles Ende. Jetzt macht die "Grundy/Ufa-TV-Produktion" aus Potsdam/Babelsberg einen neuen Anlauf. Die Firma will alle zwölf bisher erschienenen Berndorf-Krimis fürs Fernsehen aufbereiten. Vermutlich, so der Autor im Gespräch mit dem TV , werden sie bei Sat.1 ausgestrahlt - "nachdem sich der Südwestrundfunk das Projekt hat wegnehmen lassen, was ich, ehrlich gesagt, nicht ganz verstehe", so Berndorf. Auch der ebenfalls nicht so weit von der Eifel entfernte Westdeutsche Rundfunk habe kein Interesse an dem Projekt gezeigt, nachdem es dem Kölner Sender angeboten worden war. Deshalb ist also nun Sat.1 im Gespräch - und der Privatsender hat seine eigenen Konditionen. Weil die werbefinanzierten Programme nur über die Reklamespots auf ihre Kosten kommen, lautet die Bedingung, dass zusätzlich zu den zwölf Neunzig-Minütern eine Serie mit den Eifel-Krimi-Figuren entwickelt wird, deren einzelne Folgen werbefreundliche 45 beziehungsweise 60 Minuten dauern sollen. Das bedeutet, dass sich ab dem nächsten Jahr eine wahre Flutwelle von Eifel-Krimi-Episoden über den Zuschauer ergießen könnte. Berndorf sieht denn auch durchaus die Gefahr eines Abnutzungseffektes. Andererseits hat es schon viele Serien gegeben, die sich lang anhaltender Beliebtheit erfreu(t)en. Der erfolgreiche Schriftsteller (drei Millionen verkaufte "Eifel"-Mordgeschichten) hat da volles Vertrauen in den Kölner Drehbuchautor Markus Seibert, der den ersten (Lang-)Film, "Eifel-Gold", bereits in ein Drehbuch gegossen hat. Als nächste Projekte sind "Eifel-Filz" und "Eifel-Jagd" ins Visier genommen.Nächstes Jahr fällt die erste Klappe

Die erste Klappe soll "irgendwann im nächsten Jahr" fallen; ebenso ungewiss ist dementsprechend der Ausstrahlungstermin. An den Drehbüchern wird Berndorf nicht mitarbeiten, "denn davon habe ich keine Ahnung". Als Berater stehe er natürlich jederzeit zur Verfügung. Parallel zu den Langfilmen würde Seibert dann auch an den Drehbüchern zu der geplanten Serie arbeiten. Schauspieler und Team stehen noch nicht fest; da möchte Berndorf sich auch gar nicht reinhängen. Einen Wunsch hat er allerdings bereits geäußert: Für die Musik hätte er gern den Blues- und Boogie-Woogie Pianisten Christian Willison aus München, mit dem er schon öfter zusammen gearbeitet hat - "der beste Blues-Pianist der Welt", wie Jazzfreund Berndorf meint. Blues, Boogie und Ragtime als Soundtrack für Raub und Mord in der Eifel? "Genau das wäre der richtige Eifel-Klang", sagt Jacques Berndorf. Und hofft inständig, dass er dafür auch offene Ohren findet.

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