Theater Trier: Kulturstaatssekretär Schumacher fordert bei SPD-Diskussion "Finanzfantasie"

Trier · "Welches Theater braucht Trier?" So hat die SPD bei einer gut besuchten Diskussion im Warsberger Hof gefragt. Mit Spannung wurde vor allem Kulturstaatssekretär Walter Schumacher erwartet, der erste Vertreter der Landesregierung, der vor Ort zum Thema Stellung nehmen sollte.

Trier. Der SPD-Politiker lobte den Beschluss zum Erhalt des Drei-Sparten-Hauses, regte gar ein verstärktes Jugendtheater als vierte Sparte an und kündigte die Unterstützung des Landes bei einer Sanierung oder einem Neubau an - vorausgesetzt, die Stadt liefere in absehbarer Zeit ein entsprechendes Konzept.

Vage blieben freilich die Aussagen zum Finanzierungsanteil des Landes am Betrieb des Hauses. Schumacher sicherte zu, Mainz werde sich weiterhin im bisherigen Rahmen an den Kosten beteiligen, nennenswerte Erhöhungen seien aber nicht zu erwarten. "Finanzfantasie" sei gefragt.

Da konnte sich Robert Kuth vom Deutschen Bühnenverein den Hinweis auf die im kommenden Jahr anstehenden Lohnerhöhungen von mindestens drei Prozent nicht verkneifen. Diese Zusatzkosten von mehreren Hunderttausend Euro müsste die hoch verschuldete Stadt Trier wohl alleine stemmen.

Kein Wunder, dass SPD-Lokalpolitiker wie Sven Teuber und Markus Nöhl ein übers andere Mal auf notwendige Strukturveränderungen im Theater hinwiesen. Der Stadtrat habe den "harten Schnitt" beim Theater abgelehnt, nun müsse es einen "Reformprozess an vielen verschiedenen Stellschrauben" geben, forderte Nöhl und riet dem Theater, sich neben anderen Aufgaben "stärker als Dienstleister für die freie Szene" zu verstehen.
Das wiederum sorgte für Widerspruch bei Intendant Gerhard Weber, nach dessen Auffassung "nur vollprofessionelle Künstler" die Aufgaben eines Stadttheaters bewältigen könnten.

Unterschiedliche Auffassungen auch in Sachen Theaterfinanzierung: Während Sven Teuber dafür plädierte, eine Tourismusabgabe unter anderem für das Theater zu verwenden, lehnte IHK-Präsident Peter Adrian zusätzliche Abgaben ab und sprach sich für ein freiwilliges Engagement der Wirtschaft aus.

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