Thomas, der Therapeut

Viel Spaß und ein bisschen bitterer Ernst: Thomas D. - Mitglied der Fantastischen Vier - hat vor 500 Zuschauern in der Kulturfabrik Esch bewiesen, dass er auch solo der perfekte Entertainer ist.

 Was darf's denn sein? Party? Oder Philosophie? Thomas D. schafft in Esch die perfekte Symbiose. TV-Foto: Anita Schack

Was darf's denn sein? Party? Oder Philosophie? Thomas D. schafft in Esch die perfekte Symbiose. TV-Foto: Anita Schack

Esch/Luxemburg. Die gute Nachricht zuerst: Die Herrenhandtasche hat ausgedient. Das Handtuch ist das neue Trendaccessoire für Männer. Glaubt man Thomas D., der eines zum "Handtuch-Song" schwingt. Glück gehabt. Er kann noch anders. Mehr Party, (für seine Verhältnisse) weniger Philosophie. Nach dem düster-depressiven Album "Lektionen in Demut" (2001) ist das neue Werk "Kennzeichen D" ein Ausbund an Fröhlichkeit - vor allem live auf der Bühne. Denn dort ist der Wahl-Vulkaneifeler in seinem Element. Er lacht, er springt, er tanzt, er beschwört. Und macht sich unbeliebt: "Hallo Luxemburg, fast wären wir auf der Hinfahrt an eurem Land vorbeigefahren."

Wenn das der Dalai Lama wüsste. Thomas D. lässt sein Publikum daran teilhaben, dass er dem Oberhaupt des Buddhismus bei "Twitter" folgt. "Etwas nicht zu bekommen ist manchmal ein großes Glück", verkünde der Dalai Lama dort. "Nur die schlechten Sachen bringen uns weiter, nicht die positiven", fügt Thomas, der personifizierte Glückskeks, hinzu. Irgendwie ist es auch beruhigend, dass er trotz des lustiger daherkommenden neuen Albums ganz der Alte ist. Seine Texte haben immer noch eine Art therapeutische Wirkung. Seine Bühnenpräsenz und seine ansteckende Lebensfreude sowieso. Thomas D. auf Rezept - das zu bekommen wäre auf jeden Fall ein Glück.

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