Thüringen wird zum Hörerlebnis mit Bachwochen und Bachfest

Vor 300 Jahren wurde Carl Philipp Emanuel Bach geboren. Die Thüringer Bachwochen erinnern an ihn und seinen Vater Johann Sebastian. Wer im April und Anfang Mai nach Thürigen reist, kann Musik an sehenswerten Orten hören.

 Carl Philipp Emanuel Bach. Foto: Bach-Archiv Leipzig

Carl Philipp Emanuel Bach. Foto: Bach-Archiv Leipzig

Goethe, sein Gartenhaus, das Hotel Elefant, die abgebrannte und wieder aufgebaute Bibliothek Anna Amalie. Das sind Stichwörter, die einem gemeinhin zu Weimar einfallen. Aber Weimar und (Carl Philipp Emanuel) Bach? Eine Frage, die in diesem Jahr mit "Ja" zu beantworten ist: Die Thüringer Bachwochen (11. April bis 4. Mai) finden mit dem Bachfest ihren Abschluss in Weimar (30. April bis 4. Mai). Geplant sind mehr als 70 Veranstaltungen, zu denen die Organisatoren mehr als 20 000 Besucher erwarten.
Musikalisch eröffnet werden die Bachwochen in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt durch das spanische Orquesta Barocca de Sevilla unter der Leitung von Manfredo Kraemer. Weitere Festivalgäste sind unter anderen Daniel Hope, Maurice Steger, Kit Armstrong, das Calefex Reed Quintett, das Ensemble amarcord, die Lautten Compagney oder das Freiburger Barockorchester. Den Abschluss von Bachfest und Bachwochen bildet der Auftritt der zwölf Cellisten der Berliner Philharmoniker.
"Vater und Sohn" - unter diesem Motto würdigen die Thüringer Bachwochen den 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach. Sein Geburtsjahr 1714 war für seinen Vater auch beruflich ein besonderes: Johann Sebastian Bach wurde damals zum Konzertmeister am Weimarer Hofe ernannt.
Wer die Thüringer Bachwochen besucht, muss eine kleine Reise durch Thüringen antreten, denn die Werke Bachs werden an den Stätten seines Lebens und Wirkens aufgeführt. Etwa auf der Wartburg oder in der Bachkirche in Arnstadt, in der Johann Sebastian Bach von 1703 bis 1707 als Organist tätig war. Dem Programm der Bachwochen folgend lässt sich die Region auf besondere Weise erkunden. Nicht ohne Grund nennen sich die Bachwochen "ein Festival der besonderen Orte". Konzerte gibt es nämlich auch an Orten, die gemeinhin für Publikum nicht zugänglich sind. Wie beispielsweise Schloss Wilhelmsthal vor den Toren Eisenachs, das einst von dem Komponisten Georg Philipp Telemann für sommerliche Serenadenkonzerte genutzt wurde.
Doch zurück nach Weimar: Hier wird auch die Baustelle der Schlosskapelle zum Konzertsaal. Zu den erwähnenswerten Orten gehört auch die Eisenacher Georgenkirche, als Taufort Johann Sebastian Bachs eine der originären Heimstätten des Festivals. Vor dem Taufbecken Bachs etwa geben die fünf Musiker von Calefax, einem Holzbläserquintett aus den Niederlanden, ihr Festivaldebüt. Unter dem Titel "Big Bach Is Watching You" stellen sie Bachs berühmte Goldberg-Variationen den komplexen Piano-Klängen des Mexikaners Conlon Nancarrow gegenüber. np

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort