Tod eines Jungen im Vulkanpark

Es sind doch die schönsten Krimis, wenn der Autor dem Leser die Möglichkeit gibt, lange mitzurätseln, wer der Täter sein könnte. Gabriele Keiser gelingt das in ihrem vierten Eifel-Krimi "Vulkanpark" ausgezeichnet.


Erst wird ein kleines Mädchen auf dem Spielplatz sexuell belästigt, dann wird im idyllischen Rauscherpark, einem beliebten Ausflugsziel am Rande der Vulkaneifel, die Leiche eines Jungen gefunden. Kommissarin Franca Mazzari übernimmt den Fall. Die forsche Polizistin und ihr Team tappen lange im Dunkeln, wer der Täter sein könnte und ziehen sogar einen Fallanalytiker zu Rate.
Gabriele Keiser geht es in diesem Krimi nicht nur um Mord und Aufklärung. Vielmehr wirft sie in ihrem Buch auch einen Blick in die Seele des Verbrechers, versucht darzustellen, warum jemand solch widerliche Taten an Kindern begeht. Und zeigt, wie selbst eine mit allen Wassern gewaschene Polizistin, die es eigentlich besser wissen müsste, sich in Menschen täuschen kann.
Die Handlung spielt in der Eifel - könnte aber auch woanders funktionieren. Angenehm fällt auf, dass die Autorin nicht um krampfhafte Aufzählung örtlicher Gegebenheiten bemüht ist, sondern die Geschichte in den Vordergrund stellt.
Manche Regionalkrimis kranken daran, dass Autoren übertrieben bemüht sind, ihre Ortskenntnis unter Beweis zu stellen. Das hat Gabriele Keiser nicht nötig. Ihr Krimi fasziniert vor allem durch gut beschriebene Charaktere und ihren flüssigen Erzählstil. sn
Gabriele Keiser: "Vulkanpark. Ein Eifel-Krimi" Gmeiner-Verlag, 373 Seiten, 11,99 Euro.

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