Die musikalisch heikelste Rolle übernimmt mit René Rumpold ein versierter Tenor aus Österreich. Die mit hohen C's gespickte Arie "Evoë" stellt höchste Ansprüche an den Darsteller des Paris. Rumpold bringt Erfahrungen aus der Wiener Staatsoper und dem Londoner "Majesty's" mit, wo er das "Phantom der Oper" spielte. Das Trierer Ensemblemitglied Anette Johansson zeichnet für die weibliche Hauptrolle verantwortlich. Ihre "Schöne Helena" zieht den als Hirten verkleideten Schönling Paris ihrem ältlichen Gatten Menelaus (Guildo Horn) vor. Die Fäden zieht der opportunistische Seher Kalchas (eine weitere Paraderolle für Klaus Michael Nix), flankiert von einer Phalanx dekadenter griechischer Fürsten mit Agamemnon (Andreas Scheel) und Ajax II. (Helmut Leiendecker) an der Spitze. Als Ajax I. gibt Markus Angenvorth seine Trierer Abschiedsvorstellung; der profilierte Schauspieler wechselt ans Koblenzer Theater. Den Orestes, ein antikes Jet-Set-Früchtchen, verkörpert Shooting-Star Evelyn Czesla. Auch die Götter tragen einiges zur Eskalation bei, ganz wie bei Homers "Ilias". Nur mit dem Unterschied, dass Offenbach seine Operette enden lässt, bevor der Trojanische Krieg beginnt und dem Publikum am Ende noch den Spaß verderben könnte. Am Pult des städtischen Orchesters steht nach allerlei Besetzungs-Wirrwar (im Internet wird eine andere Besetzung genannt) der hoch gehandelte 38-jährige Pianist und Dirigent Fabian Dobler. Für die Regie zeichnet der frühere Kaiserslauterer Intendant Wolfgang Quetes verantwortlich. Vorstellungen in den Kaiserthermen am 2., 3., 4., 9. und 10. Juli, jeweils um 21 Uhr. Tickets an der Theaterkasse oder unter 0651/7181818. (Premiere: Restkarten, sonst Tickets in allen Preiskategorien vorhanden). Wetter-Hotline ab 19.30 Uhr: 0651/1301301.