Traumwelt aus Schattenspiel und akrobatischem Tanz

Trier · Wie aus einer anderen Welt: Das neunköpfige Ensemble des Pilobolus Dance Theater aus den USA hat mit seinem Mix aus Schatten- und Tanzszenen 1300 Zuschauer in Trier in seinen Bann gezogen.

Trier. Willkommen in der Welt der Schatten, in der Fantasie des Traumes, auf der Bühne der magischen Tänze: Das amerikanische Pilobolus Dance Theater gastiert in der Arena in Trier mit der poetischen Geschichte Shadowland. 1300 Zuschauer beobachten konzentriert die Schattenfiguren, die die neun Akteure des Ensembles auf die beiden Leinwände zaubern.
Da sind die Umrisse von Pflanzen, Blüten, Elefanten, Seepferdchen und Quallen zu sehen. Fünf Akteure bilden die Konturen einer Burg, die nach wenigen Sekunden als dahingleitende Körper verschwindet. Innerhalb weniger Sekunden vermögen es die Körperschatten, die New Yorker Freiheitstatue oder das Brandenburger Tor in Berlin darzustellen.
Die Handlung aus einem Mix von Schattenspiel hinter der Leinwand und Tanzszenen davor, bei dem die Mitglieder des Ensembles selbst zu sehen sind, entspringt den Träumen der Hauptakteurin, einem jungen Mädchen im Teenageralter. Es will sich von seinen Eltern befreien und wird von der Wand seines Zimmers gefangen.
Sein Schatten begibt sich auf eine Entdeckungsreise. Dabei erlebt der Teenager die unglaublichsten Erlebnisse, wie man sich diese nur in der Fantasie vorstellen kann.
Köche versuchen, die Träumende in einer Suppe zu verkochen; eine überdimensionale Hand verwandelt den Teenager in ein Mädchen mit Hundekopf. Die Erlebnisse werden zum Trauma, wenn das Hundemädchen in einem Lokal von Gästen ausgelacht wird, und zu einem Abenteuer, als sie von einem Autofahrer mit Cowboyhut mitgenommen wird.
Gerade in dieser Szene werden viele Feinheiten des Schattenspiels der Darsteller des Pilobolus Dance Theatre deutlich, etwa wenn die Hundeohren vermeintlich im Fahrtwind der hinuntergekurbelten Autoscheiben flattern. Jäger nehmen das Hundemädchen gefangen, um es in einem Zirkus neben anderen Kuriositäten zu präsentieren. Nach seiner Flucht ins Meer und der Rückkehr an Land trifft es einen Zentaur, dessen Pferdeleib und menschlicher Oberkörper sich trennen und das Hundemädchen vor der Leinwand zu einem erotisch anmutenden Tanz einlädt und seine Träume offenbar wahr werden lässt.
Neben den fantastischen Schattenspielen zieht das Ensemble die Zuschauer auch mit akrobatischen Tanzszenen vor der Leinwand in seinen Bann. Wunderschön anzusehen ist das Dahingleiten der Tänzer und die scheinbar mühelosen Hebefiguren. Eine ausgelassene Stimmung bei den Zuschauern entsteht allerdings erst bei der Zugabe, als die Musik flotter wird und die Schatten der Tänzer als "Trier" an der Leinwand zu lesen sind.

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