Treffen der Auserwählten

Bitburg · Eine Auswahl aus der Gruppe ihrer Kaiser-Lothar-Preisträger zeigt die Europäische Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen noch bis März im Haus Beda in Bitburg. Die schön gehängte Schau versammelt mit wenigen Ausnahmen Künstler, die seit dem Jahr 2000 ausgezeichnet wurden.

Seinen flötenden Lothar I. (Ausschnitt) stellt Johannes Wickert im Haus Beda aus. Der Künstler erhielt den Preis im Jahr 2010. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Seinen flötenden Lothar I. (Ausschnitt) stellt Johannes Wickert im Haus Beda aus. Der Künstler erhielt den Preis im Jahr 2010. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

"Die Kunst ist Heilung für die wunde Seele" - Joseph Beuys berühmte Worte hatte sich sinngemäß auch die Europäische Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen ( EVBK) zu Herzen genommen, als sie 1957 als Beitrag zur Aussöhnung der vom Krieg entzweiten Nachbarn ihre in Prüm ansässige Vereinigung gründete. Ein Jahr später vergab die Stadt der Grablege Kaiser Lothars zum ersten Mal in Abstimmung mit der EVBK den nach dem Franken-Kaiser benannten Preis.

Der renommierte Maler Hanns Altmeier aus Koblenz war der erste Preisträger. Seitdem ist der Preis 56-mal verliehen worden. Stets wurde dabei nicht nur ein malerisches Werk ausgezeichnet sondern auch das Engagement der Preisträger für die europäische Idee und den Austausch über die Grenzen hinweg. Für die Ausstellung im Bitburger Haus Beda wurden aus der Gruppe der 56 Preisträger 14 ausgewählt. In den meisten Fällen stammen die Werke zudem aus den vergangenen Jahren.

Zwar vielfältig, aber ein wenig beliebig wirkt die Auswahl aus Zeichnungen, Gemälden, Objekten und einer bildhauerischen Position. Auch wenn die Qualität der jeweiligen Werkgruppen nicht immer durchgehend ist und so mancher Künstler besser auf frühere Arbeiten zurückgegriffen hätte, ist das Gesamtbild der schön gehängten Ausstellung harmonisch.

Einen gekonnten Beitrag zur Satire liefert der Karikaturist Franz-Josef Kochs (Preisträger 2009), der bunt und mit viel Witz seine Sicht auf Gott und die Welt vorträgt. Weniger überzeugen seine Skizzen zu Franz Schuberts Liederzyklus "Winterreise". Eine unbedingt eigenwillige und zweifellos authentische Position vertritt der Belgier Pierre Doome mit seinen skurrilen Objektkästen (Preisträger 2002). Dagegen wäre die Steinsammlung seiner "Lithothek" besser andernorts aufgehoben. Interessant und erfreulich ist das Wiedersehen mit den Bildern des Luxemburger Malers Paul Roettgers und ihrer geradezu altmeisterlichen Farbigkeit. Roettgers, der 1985 ausgezeichnet wurde, ist einer der wenigen hier vertretenen frühen Preisträger. Sehenswert ist einmal mehr Johannes Wickerts heilig einfältiger Flöte spielender Lothar I. (Preisträger 2010).

Fred Schällhammer überzeugt vor allen in seinen kleineren Arbeiten auf Papier (Preisträger 1995). Unter den Ausgestellten ist auch der in Belgien lebende Peruaner Antonio Marò mit seinen großformatigen poetischen Gemälden (Preisträger 2007). Als einziger Bildhauer ist Christoph Mancke mit seinen sinnreichen Skulpturen aus Gusseisen und Holz vor Ort (Preisträger 2006). Als eine Art Mini-Retrospektive kommen die Arbeiten der letzten Preisträgerin Ursula Hülsewig daher.

Die Schau ist bis 2. März zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 15 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen 14 bis 18 Uhr. Kontakt: Telefon 06561/96450, www.haus-beda.de

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