Zugunsten der Flüchtlingshilfe Bilder von Florian Bachmeier: Preisgekrönter Fotograf stellt Werke vom Krieg in der Ukraine in Trier aus

Trier · Fotograf Florian Bachmeier hat am 24. Februar in der Ukraine erlebt, wie die russische Armee Kyjiw und Charkiw bombardierte. Seine berührenden Fotos sind bis Sonntag in der Europäischen Kunstakademie in Trier zu sehen. Der Eintritt ist frei. Am Tag der Pressefreiheit erzählte er auf Einladung des Deutschen Journalisten-Verbands in Trier nicht nur durch seine Fotos von seinen tief ins Gedächtnis eingebrannten Erfahrungen.

Ukraine-Krieg in Fotos: Ausstellung in Trier zum Tag der Pressefreiheit
12 Bilder

Vernissage Pressefreiheit

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Es ist ein wenig wie das Eintauchen in eine andere Welt, wenn man die Bilder, die der Profifotograf Florian Bachmeier auf seinen Reisen seit 2014 durch die kriegsgebeutelte Ukraine gemacht hat, auf sich wirken lässt. Neben verminten Landschaften fotografiert er auf seinen Reisen durch das Land immer wieder die Menschen und dokumentiert deren Schicksal.

Von seiner Arbeit in der Ukraine hat Florian Bachmeier anlässlich des internationalen Tages der Pressefreiheit in der Europäischen Kunstakademie in Trier berichtet. Eingeladen hatte ihn der Bezirksverband Trier im Deutschen Journalisten-Verband (DJV). Florian Bachmeier stellte für die Veranstaltung die gezeigten 20 Bilder zum Verkauf zur Verfügung. Der Erlös kommt der UNO-Flüchtlingshilfe (Schwerpunkt: Ukraine) zugute.

Es sind die Geschichten und Eindrücke hinter den Bildern, die bewegen. So ist für Florian Bachmeier ein Bild von besonderer Bedeutung: Darauf zu sehen ist in diffusen Nebel gehüllt an einer Straße ein christliches Kreuz zu erkennen, ihm gegenüber steht ein leeres Buswartehäuschen. „Dieses Bild ist fast schon metaphorisch“, sagt Florian Bachmeier, der mit nachdenklicher Miene vor seinem Werk steht. „Dieses Bild stellt die Frage, ob die Heimat das eigene Grab wird oder ob es doch noch eine Hoffnung gibt, das Land zu verlassen. Auf meinen Reisen in die Ukraine konnte ich von Anfang an nie viel Optimismus teilen. Der Krieg war in der Ukraine seit 2014 immer präsent.“ Im Gespräch mit der Bezirksvorsitzenden des DJV, Sabine Krösser, erzählte er von seiner Arbeit im Kriegsgebiet. So könne man in den Städten aktuell oft in Hotels übernachten, aber in den Dörfern würde er oft auch bei Menschen schlafen, die ihm das anbieten.

Bereits am Mittwoch ging es für Florian Bachmeier wieder in die Ukraine. Erst mit Bahn und Bus an die Grenze. Von dort mit einem Fahrer weiter ins Land. Immer mit einem Blick aufs Handy, um zu sehen, ob die Russen mit ihren Bomben auch sein Ziel im Visier haben. Und wieder mit einer Geschichte, die Stoff zum Nachdenken geben wird. Geplant sei, entlang des Dnipro zu reisen. Ein Fluss, der das Land und verschiedene Kulturkreise von Nord bis Süd teilt. „Vielleicht geht es aber auch darum, den Fluss als Symbol der Ukraine zu sehen, indem er mehr verbindet, als er trennt“, wünscht sich Florian Bachmeier.

  
  
  
  
  
  
  
  
  
 Florian Bachmeier vor einem seiner Bilder, das einen Mann zeigt, der im zerstörten Myroniwskyj auf der Suche nach Essen durch den Ort irrt.

Florian Bachmeier vor einem seiner Bilder, das einen Mann zeigt, der im zerstörten Myroniwskyj auf der Suche nach Essen durch den Ort irrt.

Foto: Alexander Schumitz

Die Ausstellung „Hinter den Linien. Ukraine...“ mit Fotos von Florian Bachmeier kann noch bis zum 8. Mai in den Räumen der Europäischen Kunstakademie in Trier besucht werden.

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