Trier prägt

Werke des israelischen Komponisten Ze'ev Steinberg standen auf dem Programm der Luxemburger Philharmonie. Der 1918 geborene Musiker hat Kindheit und Jugend in Trier verbracht.

Luxemburg. (gkl) Ze'ev Steinberg fühlt sich als Trierer und fühlt sich dieser Stadt offensichtlich immer noch verbunden. "Trier hat mich geprägt. Hier habe ich die Kultur kennen gelernt. Das werde ich niemals leugnen." Steinberg erzählte dies beim Portraitkonzert in der Luxemburger Philharmonie im Gespräch mit TV-Redakteur Martin Möller. Ohne Hass blickt der bald 90-Jährige, überaus agil wirkende Schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums auf seine Kinder- und Jugendtage zurück und kann berichten, dass sein Vater das Haus Theodor Heuss Allee Nr. 8 zu einem anständigen Preis verkaufen konnte, bevor er nach Palästina auswanderte. Und er setzt noch eins drauf in den Bemühungen, zu belegen, dass nicht alle Deutschen überzeugte Nazis waren. "Nach dem Krieg meldete sich der Käufer unseres Hauses bei meinem Vater, und bot an, noch nach zu zahlen, falls wir uns übervorteilt gefühlt hätten."Man hätte Steinberg noch stundenlang zuhören können, aber es ging auch um Musik in der Philharmonie. Das Kammermusikensemble Miyabi war zu Gast und interpretierte Musik von Steinberg, Claude Debussy und eine Sonate von Georg Philipp Telemann. Steinberg griff auch selbst zum Instrument und gestaltete im Finale sein "A little String Quintet" aktiv an der Bratsche mit. Manchmal mochte man Zweifel hegen, ob dieser Mensch wirklich schon 1918 geboren wurde.

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