Trierer Gruppe probt für den Auftritt im Chor der Großregion

Trier · Am 25. Oktober ist es so weit. Dann tritt der Sinfonische Chor der Großregion in der Philharmonie mit Beethovens "Neunter" auf. In Trier bereitet sich die Chorgruppe derzeit unter Leitung von Angela Händel auf das Ereignis vor.

 Penible Kleinarbeit: Angela Händel bei der Probe zum Chor der Großregion. TV-Foto: Martin Möller

Penible Kleinarbeit: Angela Händel bei der Probe zum Chor der Großregion. TV-Foto: Martin Möller

Trier. Dass der "schöne Götterfunken" bei Beethoven so anstrengend sein muss! Zehn Frauen und acht Männer singen sich aus beim Schlusschor aus Beethovens "Neunter" - engagiert und mit beachtlicher Phonstärke. "Es ist nur eine Ferienbesetzung", heißt es fast entschuldigend. "30 sind es im Normalfall".
Die Gruppe, die da im Trierer Pfarrheim St. Antonius probt, gehört zum Sinfonischen Chor der Großregion. Die Sängerinnen und Sänger werden in ihren Heimatregionen vorbereitet, bevor sie zu den Endproben in Luxemburg zusammenkommen.
In Trier ist die Vorbereitung fast abgeschlossen. Die Töne stimmen, jetzt geht es um die Details. Laut muss es sein, natürlich. Aber Dirigentin Angela Händel, die in Trier die notwendige Basisarbeit erledigt, zielt auf anderes. Wenn der großregionale Chor am 25. Oktober in der Luxemburger Philharmonie auftritt, steht nämlich Ton Koopman am Dirigierpult - Organist, Cembalist, Spezialist für Alte Musik. Seine Gesamteinspielung der Kantaten von Johann Sebastian Bach hat Maßstäbe gesetzt. Koopman ließ bereits verlauten, dass er sich beim Finale der Neunten etwas anderes vorstellt als sinfonische Kraftmeierei.
Darum zielt Angela Händel, Chordirektorin am Trierer Theater, auf Transparenz, Beweglichkeit, deutliche Artikulation - vor allem einen schlanken Chorklang. "Wenn ihr immer mit voller Kraft singt, könnt ihr keine Akzente mehr setzen", sagt sie zu den Männern. Und lässt Alt, Tenor und Bass eine Passage auf dem Vokal "Ü" singen. Das schult die Klangkultur der Stimme, vor allem die leichte, unforcierte Höhe. Es ist Kleinarbeit an großer Musik.
Warum tun sich die Sänger, die wohl alle in anderen Chören aktiv sind, diese Probe am schönen Samstagvormittag an? Da lockt etwa die Möglichkeit, unter einem bedeutenden Dirigenten in der Philharmonie zu musizieren. Andere möchten in der Großregion Kontakte herstellen oder vertiefen. Und Angela Händel erwartet von der Arbeit mit Ton Koopman einen neuen Zugang zur Neunten jenseits eingefahrener Traditionen.
Ende September beginnen im Luxemburger Konservatorium die Gesamtproben. Vier Proben werden von Ton Koopman geleitet - und natürlich die Generalprobe am Morgen vor dem Konzert. mö
Samstag, 25. Oktober, 20 Uhr, Philharmonie Luxemburg: Joseph Haydn, Sinfonie Nr. 99, Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 9. Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Choeur symphonique de la Grande Région. Solisten: Malin Hartelius, Marie-Claude Chappuis, Jörg Dürrmüller, Konstantin Wolff, Dirigent: Ton Koopman.

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