Tritt für die Musiklandschaft

Trier · Das lang erwartete erste Album ist fertig, ab heute geht\'s für die Trierer Band Monoshoque auf den ersten Teil der Deutschland-Tour: Der TV hat vor dem heutigen Auftritt in der "Luke" in Trier mit Sänger Tobi Elsen und Schlagzeuger Leonard Müller gesprochen.

Tritt für die Musiklandschaft
Foto: (g_kultur

Trier. Ein Auftritt bei "Rock am Ring" - und anschließend backstage einen Jägermeister mit Pete Doherty kippen, der später auf der gleichen Bühne spielen wird? Haken dran! Mehrere Konzerte in den mittelgroßen Clubs der Republik vor 1000 Zuschauern und mehr? Ebenfalls: check! Den wichtigsten Rock-Wettbewerb des Landes abräumen? Lange erledigt. Monoshoque, die Trierer Band mit Eifelwurzeln, hat zwar gerade erst das Debüt-Album fertiggestellt (der Veröffentlichungstermin von "Gezeiten" steht noch nicht fest). Aber unter "Newcomer" kann man die Band von Tobi Elsen (Gesang, Gitarre), Lukas Zimmer (Bass, Synthie) und Schlagzeuger Leonard Müller nicht ablegen - die ringerfahrenen einstigen Rockbuster-Gewinner, die in den vergangenen Jahren gerne als Support auf Deutschland-Touren von Jupiter Jones eingepackt wurden. Beide Bands stammen ursprünglich aus der Eifel, beide machen Gitarrenmusik mit deutschen Texten. Aber für viele derjenigen, die übers Radio und dem Song "Still" zu Jupiter Jones fanden, dürfte Monoshoque zu roh, zu kantig sein, zu wenig radiofreundlich. "Die deutsche Musiklandschaft braucht einen Tritt in den Arsch - mit Anlauf", so fasst Monoshoque sein Alternative-Rock-Donnerwetter selbst zusammen. Die Band hatte keine Eile mit "Gezeiten". "2014 war es ruhig um uns", sagt Tobi. "Wir haben viel Zeit im Studio verbracht." Morgens und mittags Studium, abends Studio - das kam häufiger vor: Aufgenommen wurde "Gezeiten" in Boris Thomés Bobo Club Studio im Exhaus. Produziert hat es David Laplant, ein Freund der Band. "Wir waren oft bis mitten in der Nacht im Studio", sagt Tobi. Kein Zeitdruck, kein Stress. "Auf das zweite Album wird man aber nicht so lange warten müssen."Die Live-Premiere von einigen der neuen Songs gibt es in der "Luke" zu hören. Das Promo-Video "Für die Guten" wurde im Dezember an der Nordseeküste im belgischen De Haan gedreht. Die große Fanbasis hat ihren Anteil daran, dass das Album erscheinen kann, ohne dass sich die drei Studenten tiefer ins Minus graben müssen. Über die Crowdfunding-Plattform Startnext kamen von fast 80 Unterstützern in 40 Tagen deutlich mehr als die erhofften 3500 Euro zusammen: Am Ende waren es über 4200 Euro, die unter anderem in CD- und Vinyl-Pressung und Promo investiert werden. Vor dem Start der Aktion hatte die Band keine Ahnung, ob sie das Ziel erreichen würde. "Aber als nach zwei Tagen schon über 1000 Euro zusammengekommen waren, hatten wir ein gutes Gefühl", sagt Leo Müller. Für Mono shoque geht es von Trier aus gleich weiter nach Berlin. Dort steht im legendären Kreuzberger Club SO36 ein Auftritt als Support von Love A an: ein Trierer Doppelpack in der Hauptstadt. Weiter geht es unter anderem in Potsdam und Leipzig. Der heutige Luke-Gig ist ein direktes Resultat der Crowdfunding-Aktion: Dort konnte man die Band buchen, eigentlich für ein Wohnzimmer-Konzert. Aber dass das Konzert nun für alle offen ist, wird viele Monoshoque-Fans freuen. Freitag, 24. April, Lucky\'s Luke, Trier: Monoshoque. Support: Renegades of Funk (Rage against the Machine-Tribute). Beginn: 20.30 Uhr. Abendkasse: 8,50 Euro.

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