Trümmer in Trier: Hamburger spielen im Exhaus

Trier · Die Zeit ist ein fieses Dreckstück. Fast genau 20 Jahre ist es her, dass Tocotronic mit dem Debütalbum "Digital ist besser" für ein paar Jahre die Hamburger Schule auf den Lehrplan setzte.

Mit seiner rumpeligen Direktheit, der schiefen Schönheit. Mit den Textzeilen und Parolen, die man unbedingt mit Edding auf dem nächsten Tisch verewigen wollte.
Wenn am Mittwoch, 28. Januar, 20.30 Uhr, die junge Hamburger Band Trümmer (Rock/Pop/Postpunk) im Exhaus spielen wird - eine der spannendsten deutschen Bands der Stunde -, darf man zwar keinen Klon der frühen Tocotronic erwarten. Aber die Haltung verbindet.
Von Trümmer-Sänger Paul Pötsch gibt\'s mehr Hoffnung als Verzweiflung, mehr Morgen als Gestern, auch wenn das manchmal schwer fällt ("Vor uns liegt immer noch mehr als hinter uns"). Seine Stärke ist die klare Sprache, ohne die nervende Selbstaffirmation oder auch den blanken Zynismus vieler Kollegen. Wie Paul, Tammo und Max das in Trier rüberbringen werden? "Ein Trümmer-Konzert ist eine Einladung zum Rausch", versprach Pötsch einst der Süddeutschen Zeitung. "So jung kommen wir nicht mehr zusammen", zitierte Tocotronic. Das gilt zum Glück immer noch. AF

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