TRIER Eine fünftägige emotionale Achterbahnfahrt

TRIER · Das waren für die Volksfreund-Schülerreporter vom Humboldt-Gymnasium die Höhepunkte beim Bundeswettbewerb Schultheater der Länder.

Oben: eine Szene vom Abschluss des Schultheater-Festivals in der Europahalle. Unten: Vincent Meier-Gerwig, Héloïse Neuberg, Zita Bölles, Anne Harden und Franziska Zwicker vom Humboldt-Gymnasium Trier haben für den Volksfreund über das SDL 2023 berichtet, hinten die betreuende Lehrerin Katharina Wingender.

Foto: TV/Wolfgang Claus

(BP) Über 300 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland standen fünf Tage lang auf drei Trierer Bühnen. 17 meist selbst inszenierte Stücke wurden im Theater, der Europahalle und der Aula der BBS für Wirtschaft aufgeführt. Trier stand im Fokus des Schultheaters, mit zahlreichen Fachforen, Workshops und reichlich Rahmenprogramm rund um den Bundeswettbewerb Schultheater der Länder (SDL). Am Mittwochabend ging das SDL mit einer Abschlussveranstaltung in der voll besetzten Europahalle zu Ende, mit einem „deutsch-französischen Duo“ des Max-Planck-Gymnasiums Trier und des Lycee Fabert aus Triers Partnerstadt Metz.

Ein fünfköpfiges Redaktionsteam mit Oberstufenschülerinnen und -Schülern des Humboldt-Gymnasiums Trier hat für den Trierischen Volksfreund alle Stücke des Festivals besucht und intensive Einblicke in die Organisation dieses Mammut-Events erhalten. Auf zwei Themenseiten in der vergangenen Woche hatten sie bereits zahlreiche Stücke rezensiert. Heute ziehen die fünf ihre Festival-Bilanz mit ihren persönlichen Höhepunkten:

Zita Bölles, 13. Klasse: Dankbar bin ich dafür, dass ich beim SDL viele tolle Menschen kennenlernen durfte. Menschen, die für das Theater brennen und dir begeistert von ihrem Projekt erzählen. Diese Begeisterung hat einfach angesteckt. Vielleicht trifft man sich in Zukunft ja wieder. Ich würde es mir definitiv wünschen. Ein Moment, der mir sehr im Kopf geblieben ist, ist der Flashmob am Ende des Stückes „ROLLMOPS“ der Spielgruppe aus Hamburg. Nach einer runden Performance haben die Darstellenden das ganze Publikum auf die Bühne eingeladen, um gemeinsam zu tanzen und Spaß zu haben.

Mein letztes und wohl schönstes Highlight war die Zusammenarbeit mit dem gesamten Presse- und Fotografenteam. Gemeinsam schreiben, Stücke anschauen, Mittag- und Abendessen holen (da es auch mal später wurde) — all das hat mir gezeigt, wie schön etwas sein kann, wenn man es zusammen macht.

Héloïse Neuberg, 12. Klasse: Mein Mitwirken im Presseteam hat mich mit vielen mir bislang unbekannten Aspekten der journalistischen Arbeit vertraut gemacht. Vor allem aber schätze ich, sowohl im Festival-Team als auch unter den Darstellenden, zahlreiche theaterbegeisterte Menschen kennengelernt zu haben, mit denen ich mich in der Hinsicht sehr identifizieren konnte.

Besonders beeindruckt haben sie mich auch dadurch, dass sie vielfach Eigenproduktionen über klassische Werke in neuem zeitgemäßem Gewand auf die Bühne gebracht haben oder in neu geschriebenen Stücken Themen behandelten, die mich als Teil derselben Generation auch beschäftigen.

Anne Harden, 13. Klasse: Die Tage, die ich mit dem Presseteam  verbringen durfte, haben mich auf unterschiedlichste Art und Weise bereichert. Neben all‘ den tollen Stücken, in deren Themen ich mich oft widergespiegelt und verstanden fühlte, waren es vor allem die vielen wunderbaren und allesamt theater-begeisterten Menschen, die diese Erfahrung so besonders machten und dafür sorgten, dass ich mich stets wohl und angekommen fühlte. Ihnen dabei zuzusehen, wie sie ihre Gedanken und Sorgen auf der Bühne verarbeiteten und teilten, war eine einmalige Erfahrung, die ich nicht vergessen werde.

Franziska Zwicker, 12. Klasse: Genauso vielfältig wie die aufgeführten Stücke waren die durchlebten Gefühle während des SDL, das Festival lud die Darstellenden, Mitwirkenden und Zuschauer auf eine fünftägige emotionale Achterbahnfahrt ein. So war ein besonders berührender Moment der bewegende Applaus für das Stück „Strand abwärts“, inszeniert durch die Max-Kirmsee-Schule aus Hessen: Die überschwängliche Begeisterung des Publikums rührte mehrere junge Darstellenden zu Freudentränen und zeigte so einmal mehr, welche Verbundenheit und Gemeinschaft aus Schultheater geschöpft werden kann. Tränen flossen auch im Laufe des Stückes „Sein oder nicht Sein“, der Theater-AG aus Bammental, wobei es gelang, das Publikum so tief zu bewegen, dass einige Zuschauenden einander an den Händen hielten. Darüber hinaus stand als Teil des Presseteams in erster Linie ein Wunsch im Fokus des Festivals: Den Aufführungen durch die eigens geschriebenen Artikel möglichst gerecht zu werden. Daher war der Dank der Theatergruppen, nachdem diese sich selbst auf den Seiten des Volkfreunds wiederfinden konnten, erleichternd, ergreifend und schlussendlich der krönende Abschluss einer unvergleichlichen Erfahrung.

Vincent Meier-Gerwig, 13. Klasse: So viele Menschen, die der gleichen Passion nachgehen, findet man selten. Somit ist es für mich umso schöner gewesen, die zahlreichen Inszenierungen zu sehen, in die Welt des Theaters einzutauchen und die Leidenschaft vieler Darstellenden aufzunehmen. Mein klares Highlight war die Diversität der Stücke und Themen. Vom Drama um Hamlet, über einen generalüberholten Schiller bis hin zu bewegenden und gesellschaftlich unabdingbaren Themen, war alles dabei. Dann natürlich die vielen interessierten und leidenschaftlichen Menschen, die für das Theater brennen. Ich durfte in meiner Pressefunktion auch eine Gruppe von der Theater-AG des Gymnasiums Bammental interviewen und habe schnell gemerkt, wie viel das Schultheater den Menschen gibt und einen Mehrwert darstellt. Zum Schluss kann man sagen, dass mir die Arbeit im Presseteam des Festivals nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Die unterschiedlichsten Aufgaben des Journalisten, die Funktionsweise einer Zeitung kennenzulernen und natürlich mein tolles Team und die Menschen, die wir treffen durften, waren die Nachtschichten im lieb gewonnenen Presseraum auf jeden Fall wert.