Umweg zum Unbekannten

Luxemburg · Das Orchestre de Chambre du Luxembourg hat aus "letzten Werken" einen Zyklus formiert und wagt damit ein originelles Projekt. Auf dem Umweg über die Schwanengesänge entdecken die Luxemburger Kompositionen neu.

Auch das vierte Konzert der Reihe in der Philharmonie glänzte durch Unbekanntes. Lili Boulangers "Pie Jesu" (1918) - eine klangsinnliche, zwischen César Franck und Debussy angesiedelte Miniatur. Béla Bartóks Konzert für Viola und Orchester (1945) - in der Verbindung aus klassizistischer Mäßigung und tänzerischer Energie ein Lebens-Resümee. Bohuslav Martinus endzeitdüstere Jesaja-Vertonungen (1959) freilich bleiben auffällig entwicklungslos, obwohl die Interpreten (ein Instrumentalensemble, die Vokalsolisten Mariette Lentz, Vera Ilieva, David Pike, Männerkammerchor "Ensemble 85" unter Martin Folz) alle Energie an die Komposition setzten. Mit dem luxemburgischen Orchester unter Nicolas Brochot und dem renommierten Gérard Caussé als Solist bei Bartók war auch das übrige Programm vorzüglich besetzt. mö

Das "Ensemble 85" unter Martin Folz gibt am Freitag, 15 April, 19 Uhr, in der Trierer Kirche St. Irminen ein Passionskonzert.

Kurzkritik

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