Und plötzlich leuchtet der Beton

Zeltingen-Rachtig · Zeltingen-Rachtig Ungewöhnlicher Ort für eine feierliche Preisverleihung: Der Landkreis Bernkastel-Wittlich hat den Hundheimer Künstler R.O.

 Die Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig ist noch im Bau. Zwei Seiten eines Pfeilers hat der Künstler R.O. Schabbach aus Hundheim am späten Dienstagabend farbenfroh illuminiert – zur Freude zahlreicher Schaulustiger. Schabbach, der international tätig ist, wurde der Kunstpreis 2016 des Kreises Bernkastel-Wittlich verliehen. TV-Fotos (3). Ilse Rosenschild

Die Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig ist noch im Bau. Zwei Seiten eines Pfeilers hat der Künstler R.O. Schabbach aus Hundheim am späten Dienstagabend farbenfroh illuminiert – zur Freude zahlreicher Schaulustiger. Schabbach, der international tätig ist, wurde der Kunstpreis 2016 des Kreises Bernkastel-Wittlich verliehen. TV-Fotos (3). Ilse Rosenschild

Foto: (m_kreis )
 Schattenspiele vor farbigem Licht. Zahlreiche Besucher des Kunstspektakels freuen sich, die Hochmoselbrücke einmal ganz neu zu erleben.

Schattenspiele vor farbigem Licht. Zahlreiche Besucher des Kunstspektakels freuen sich, die Hochmoselbrücke einmal ganz neu zu erleben.

Foto: (m_kreis )
 Die Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig ist noch im Bau. Zwei Seiten eines Pfeilers hat der Künstler R.O. Schabbach aus Hundheim am späten Dienstagabend farbenfroh illuminiert – zur Freude zahlreicher Schaulustiger. Schabbach, der international tätig ist, wurde der Kunstpreis 2016 des Kreises Bernkastel-Wittlich verliehen. TV-Fotos (3). Ilse Rosenschild

Die Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig ist noch im Bau. Zwei Seiten eines Pfeilers hat der Künstler R.O. Schabbach aus Hundheim am späten Dienstagabend farbenfroh illuminiert – zur Freude zahlreicher Schaulustiger. Schabbach, der international tätig ist, wurde der Kunstpreis 2016 des Kreises Bernkastel-Wittlich verliehen. TV-Fotos (3). Ilse Rosenschild

Foto: (m_kreis )

Schabbach am Fuß der neuen Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig mit dem Kunstpreis 2016 ausgezeichnet. Den mit 3000 Euro dotierten Preis überreichte Landrat Gregor Eibes Schabbach vor rund 100 Vertretern aus Politik und Gesellschaft auf dem Moselschiff Europa und würdigte die Vielseitigkeit seines künstlerischen Schaffens in Malerei, Plexiglas-Plastiken, anderen Objekten und Lichtinszenierungen. Höhepunkt der Verleihung ist an diesem Abend eine Installation des Künstlers selbst. Schabbach illuminiert mittels Projektoren bereits zum zweiten Mal einen Pfeiler des Hochmoselübergangs mit seinen farbenfrohen Lichtformenen.
In den vergangenen Jahren hat sich der Künstler, der seine Motive bis dato auf Plexiglasscheiben gesprayt hat, mehr und mehr auf Illuminationen verlegt. Im Frühjahr 2017 hat er damit auch in China und Hongkong für Aufsehen gesorgt. Obwohl sich die Abfahrt des Schiffes in Zeltingen zur Brücke und die Inszenierung der Lichtkunst um eine Dreiviertelstunde verspäten, harren viele Neugierige in den Weinbergen rund um den Hochmoselübergang aus, laut Schabbach manche auch an ungeeigneten Stellen. Denn lediglich zwei der vier Seiten des Pfeilers setzt er mit seinen 20 umgebauten Diaprojektoren in Szene. Die Zuschauer werden per Lautsprecher aufgefordert, direkt an den Fuß des Pfeilers zu kommen, um die Inszenierung aus Lichtfluten und sinfonischer Musik, die Schabbach extra für diese Events hat komponieren lassen, auf sich wirken zu lassen. "Ich will die Kunst sprechen lassen. Sie soll ein Zeichen des Friedens sein, und ich will damit auch etwas für die Region tun", sagt Schabbach. Die 3000 Euro Preisgeld stiftet er dem Morbacher Verein Mali-Hilfe, der sich für Hilfsprojekte in dem westafrikanischen Land engagiert.
Am Brückenpfeiler haben sich viele Zuschauer versammelt, die das Spektakel sichtlich genießen und Schattenspiele im bunten Licht ausführen oder die bunten Motive an der Brücke per Handy oder Kamera festhalten. Ganz nebenbei will der Hundheimer auch noch einen Weltrekord aufstellen. Denn noch nie vorher sei ein so hohes Bauwerk wie der 150,72 Meter hohe graue Pfeiler illuminiert worden, sagt Schabbach. "Den Weltrekord hatte ich nicht von Anfang an im Auge", erzählt er. Damit würde Schabbach mit seinen Illuminationen ein zweites Mal einen Weltrekord aufstellen: 2015 hatte er in seinem Heimatort Hundheim in der Einheitsgemeinde Morbach 115 Häuser mit seinen Projektoren angestrahlt. Schabbach hatte im selben Jahr für Aufsehen gesorgt, als er eine tägliche einstündige Inszenierung des Hochmoselübergangs mit seinen Bildern vorgeschlagen und von einer Touristenattraktion gesprochen hatte, die es weltweit nicht gebe. Dieses Vorhaben soll inzwischen aber nicht mehr realisiert werden.
Doch wäre es ohne Schabbachs Vorschlag nicht zu Planungen für einen Aussichtspunkt oberhalb des Tals am Hochmoselübergang gekommen, sagt Staatssekretär Peter Bleser. "Ohne Ihre Idee hätte es keinen Wettbewerb gegeben", sagt er. Man sei Schabbach dankbar, dass man durch seinen Vorschlag die Initiative dafür ergriffen habe, sagt er.
Und möglicherweise haben Schabbachs Lichtkunstwerke auf den Pfeilern der Brücke nicht zum letzten Mal einen bunten Akzent ins Moseltal gesetzt. Denn Landrat Eibes spricht in seiner Laudatio von Events, bei denen Schabbach immer mal wieder die Brücke illuminieren könnte. Der Hundheimer hat dies auch ins Auge gefasst. Das hänge jedoch von der Entwicklung geeigneter Projektoren ab, damit die Pfeiler in der Höhe genauso kräftig ausgeleuchtet sind wie in der unteren Hälfte.Extra: DER PREISTRÄGER R.O. SCHABBACH

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