Unglaubliche Schönheiten

Beethoven im Doppelpack. Ende September hat der Trierer Bach-Chor bei der "Neunten" in der Luxemburger Philharmonie mitgesungen. Am "Tag der Deutschen Einheit", 17 Uhr, steht in der Trierer Konstantin-Basilika die Aufführung der "Missa solemnis" an, die zugleich Abschlusskonzert der Moselfestwochen ist.

Trier. (mö) Gerade hat der Trierer Bach-Chor in der Luxemburger Philharmonie das berühmte Chorfinale Beethovens "Neunter" gesungen - gemeinsam mit dem Chor des Luxemburger Konservatoriums und dem Knabenchor "Pueri Cantores" der großherzoglichen Hauptstadt. Martin Bambauer hat nicht nur den Bach-Chor einstudiert, sondern auch mitgesungen. Über das Beethoven-Projekt haben sich der Trierer Kirchenmusiker Bambauer und Pierre Nimax, Leiter des Luxemburger Konservatoriumschors, gefunden. Bei der "Neunten" waren es die Trie rer, die nach Luxemburg reisten. Beim zweiten großen Beethoven-Projekt singen Trierer und Luxemburger gemeinsam in der Konstantin-Basilika die "Missa solemnis".Die "Missa solemnis", bewundert und vor allem vom Chor gefürchtet, mal als Gipfel geistlicher Konzertmusik in den Himmel gehoben und mal als "verfremdetes Hauptwerk" kritisch analysiert, ist für den Bach-Chor und Martin Bambauer neu gewesen. "Anfangs war ich nur beeindruckt von dieser monumentalen Musik, aber in der Probenarbeit, in der Auseinandersetzung mit dem Werk hat sich eine wirkliche Liebe entwickelt", sagt der Organist und Dirigent. Es sind die "unglaublichen Schönheiten" des Werks, die Bambauer so beeindrucken, die Individualität, der Ausdruckswille des Komponisten und nicht zuletzt die Nähe zum liturgischen Text. Dabei sprengt die "Missa solemnis" allein durch ihre Dauer jeden liturgischen Rahmen. Und noch etwas hat den Kirchenmusiker Bambauer beschäftigt: dass die physische Anstrengung, die Beethoven dem Chor abverlangt, auch Bild ist für eine menschliche Grenzsituation - die "Kluft zwischen Mensch und Gott, die überwunden werden soll". Beethoven, Missa solemnis: Mittwoch, 3. Oktober, 17 Uhr, in der Konstantin-Basilika. Mit Claudia von Tilzer (Sopran), Dagmar Linde (Alt), Stefan Vinke (Tenor) und Hiroshi Matsui (Bass). Trierer Bachchor, Kammerchor des Konservatoriums Luxemburg (Einstudierung Pierre Nimax), Staatsorchester Rheinische Philharmonie. Leitung: Martin Bambauer. Werkeinführung: Andreas Schröder, Kurfürstliches Palais, 14.30 Uhr. Karten in den TV-Presse-Centern Trier, Bitburg und Wittlich.

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