Unterm Strich - Die Kulturwoche

An dem neuen "Star Wars"-Abenteuer kam in dieser Woche niemand vorbei. Die Erwartungen an die Fortsetzung der kultigen Weltraumsaga waren enorm - die Geheimniskrämerei, die rund um den Filmstart betrieben wurde, ebenfalls.

Seit Donnerstag nun läuft "Das Erwachen der Macht" in den deutschen Kinos. Tausende Fans haben vor den Kinopalästen campiert, um in eine der ersten Vorstellungen zu kommen. Diejenigen, die das langersehnte siebte Sternenkrieg-Abenteuer schon gesehen haben, sind begeistert - zumindest überwiegend. Wer den ersten Ansturm verpasst hat, der sollte sich sputen. Denn: In Zeiten von Facebook, Twitter & Co. ist es mehr als unrealistisch, Handlung und Details des Films nicht schon vor dem Kinogang irgendwo aufzuschnappen. Das ärgert nicht nur die Fans, sondern auch den Regisseur. "Wegen der Technologie weiß heute jeder sofort alles", hat J.J. Abrams (49) am Donnerstag in London verkündet. Das sei "deprimierend", weil es die Spannung verderbe. Recht hat er, aber nur einen schwachen Tipp, wie man dem vorbeugen könne: "Ihr geht besser nicht ins Internet. Das Internet ist nicht auf eurer Seite, Leute." Dann wohl doch lieber zeitig ins Kino … Übrigens, wer im Netz was über den neuen "Star Wars"-Film ausplaudert, muss sich zumindest vor der Polizei nicht fürchten. Frankfurter Beamte twitterten zu diesem Thema: "StarWarsForceAwakens zu ,spoilern' ist und bleibt KEINE Straftat. Ja, finden wir auch blöd - aber wir machen die Gesetze ja nicht!" Ein sehr viel ernsteres Thema behandelt die Dokumentation von Daniel Leconte und dessen Sohn Emmanuel, die in dieser Woche in den französischen Kinos gestartet ist. "Je suis Charlie" rekonstruiert die dramatischen Ereignisse des 7. Januar 2015, als bewaffnete Terroristen in die Redaktion des Pariser Satiremagazins Charlie Hebdo eindrangen und acht Menschen erschossen. Die Doku lässt Überlebende sprechen, etwa Corinne Rey, die mit einer Kalaschnikow an der Schläfe gezwungen wurde, die Tür zu den Redaktionsräumen zu öffnen. Aber es wird auch hinterfragt, was Satire darf und was nicht. Dazu lassen die Macher mit Hilfe von Archivmaterial die Opfer selbst zu Wort kommen. In Deutschland kommt der Film am 7. Januar, dem Jahrestag des Blutbads, in die Kinos. Paris ist auch der Schauplatz einer besonderen Ausstellung. Das Centre Pompidou widmet dem deutschen Künstler Anselm Kiefer (70) eine umfassende Retrospektive. Mehr als 150 Werke werden gezeigt, von Kiefers ehemals umstrittenen "Heroischen Sinnbild"-Serien - Selbstporträts mit Hitlergruß - bis hin zu den Ruinenbildern mit verwelkten Sonnenblumen. cweb/dpa

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