unterm strich - die kulturwoche

Über 116 Millionen Besucher haben die deutschen Museen und Ausstellungshäuser in diesem Jahr gezählt. So viele wie nie zuvor.

Dabei interessieren sich die meisten Menschen für historische und archäologische Häuser, gefolgt von Kunstmuseen. Hinter den Kulissen gingen in dieser Woche allerlei Streitigkeiten um Ausstellungsstücke weiter. So fordert ein Hamburger Kaufmann von den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen Teile seiner altägyptischen Sammlung zurück. Es geht dabei um 2700 Objekte aus der Sammlung, die nach einer Ausstellung in Bonn nach Mannheim gebracht worden waren. Auch um ein Gemälde von Paul Klee ("Sumpflegende") gibt es immer noch Streit vor Gericht. Die Erben der Kunstsammlerin Sophie Lissitzky-Küppers fordern das Bild von der Stadt München zurück und haben eine Klage auf Herausgabe eingereicht. Die Erben gehen davon aus, dass das Bild einst von den Nazis widerrechtlich beschlagnahmt wurde. Die Stadt München und die Gabriele-Münter- und Johannes-Eicher-Stiftung hatten das Ölbild 1982 für die Galerie im Lenbachhaus gekauft. Für dieses Kunstmuseum steht nun auch der neue Chef fest: Matthias Mühling wird 2014 neuer Direktor. Vielleicht schafft er eine gütliche Einigung des Rechtsstreits. Seinem Haus steht ohnehin ein besonderes Ereignis bevor: Im Mai soll es nach vierjähriger Sanierungszeit wiedereröffnet werden. Unbestritten sind die Schätze, die Archäologen in Mecklenburg-Vorpommern bergen. Jahr für Jahr holen die Schatzsucher massenhaft historische Reichtümer ans Tageslicht, unter anderem aus der Ostsee. Doch die Arbeitsbedingungen der Archäologen lassen zu wünschen übrig. Nun müssen Notdepots geräumt und Tausende Funde in ein provisorisches Lager sortiert werden. Erst 2017 soll ein neues Depot gebaut sein. Und vielleicht zehn Jahre darauf ein Archäologisches Museum. Opernfreunde können unbesorgt auf die Weihnachtstage schauen. Die Theater setzen an den Feiertagen auf Klassiker. Besonders beliebt ist Mozarts Oper "Die Zauberflöte" - die Königin der Nacht schmettert ihre furiose Rachearie unter anderem an der Hamburgischen Staatsoper, an der Semperoper in Dresden und an der Stuttgarter Oper. Peter Tschaikowskys "Nussknacker"-Ballett steht an der Bayerischen Staatsoper in München ebenso auf dem Programm wie in Wien und in Dresden. Für Kinder bieten viele Bühnen die Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck an - neben dem Theater Trier auch die Spielstätten in München,Hannover,Cottbus und die Deutsche Oper am Rhein. Annemarie Heucher

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