unterm strich - die Kulturwoche

Klar doch - Til Schweiger würde sich auch James Bond zutrauen. Er ist schließlich der einzige deutschsprachige Schauspieler, der es überhaupt drauf hat.

Glaubt jedenfalls Schweiger. "Ich würde es mir zutrauen, aber es würde mich nie jemand fragen, weil ich Deutscher bin", sagt der Weltstar. "James Bond muss ein Brite sein, den dürfen ja nicht mal Australier oder Amerikaner spielen." Zu blöd, dass er auch mit dieser Behauptung wieder voll ins Klo gegriffen hat. George Lazenby, der den Geheimagenten 1969 in Bond Nr. 6, "Im Geheimdienst ihrer Majestät", verkörpert hat, ist Australier, und Pierce Brosnan, Bond unter anderem in "Gol deneye" (1995), ist Ire. (Okay, von Europa aus betrachtet mag das Haarspalterei sein, aber die Iren sehen das doch ein bisschen anders.) Zurück zum deutschen Bond: Wolfgang Joop (71) könnte sich Schweiger durchaus in der Rolle von "007" vorstellen, allerdings fehle ihm dazu die passende Stimme. "Leider wirkt er manchmal, wenn er spricht, eher beleidigt als cool. Vielleicht müsste er sich synchronisieren lassen", sagte der Modeschöpfer. Gute Idee, die zudem ausbaubar ist: Schweiger sollte sich auch in seinen deutschen Filmen synchronisieren lassen. Dann hätte der Zuschauer eine reelle Chance, die Handlung auch akustisch verfolgen zu können. Nach dem Start von "Tschiller - Off Duty" (der übrigens ganz gute Kritiken bekommen hat) hat sich auch der Satiriker Jan Böhmermann auf den Schauspieler eingeschossen. In der Parodie "Deutschland: Off Duty" ist Böhmermann mit einem Raketenwerfer zu sehen und sprengt kurzerhand den Dom. Vorher gibt es einen kleinen Dialog zur Begründung der rabiaten Aktion. "Damit so was wie an Silvester in Köln nicht noch mal passiert, gibt es nur eine Lösung ...", sagt eine Frau an Böhmermanns Seite. Und Böhmermann ergänzt: "Ja. Wir müssen ganz Köln dem Erdboden gleich machen." Diese Botschaft dürfte 30 Kilometer rheinaufwärts mit großem Wohlwollen aufgenommen worden sein. Aber bisher ist es nur ein Gerücht, dass sich die Stadt Düsseldorfer finanziell und vor allem ideell an der Aktion beteiligen will ... no/dpa

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