Unterm Strich - Die Kulturwoche

Sie machen’s noch einmal: Die, sagen wir, gut eingespielte Metal-Band Metallica hat ein neues Album angekündigt. "Hardwired… To Self-Destruct" (Darauf programmiert … sich selbst zu zerstören) soll am 18. November erscheinen.

Schlagzeuger Lars Ulrich verkündete, dass sie "total aufgeregt" seien, was die Fans zu den neuen Liedern sagen werden. Dabei muss die Band, die seit den 80ern unterwegs und erfolgreich ist, schon lange keine schlaflosen Nächte mehr mit dem Gedanken zubringen, ob das Gewerkele "Flop" oder "Top" sein werde. Die Aufregung mag hier nicht darin liegen, ob das Album reich gekauft wird, sondern vielmehr ob sich die inzwischen auch alteingesessenen Fans an neuem Sound überhaupt erfreuen werden. Man will sich den hart erspielten Ruf als harte Metal-Band ja nicht kaputtspielen. Frei nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, spielt es sich ziemlich blockiert. Wie kann man da denn weiter für Spannung sorgen? Interessant und spannend kann es bleiben, wenn man lange Zeit erstmal gar nichts über etwas weiß. Wie über einen mysteriösen Fund aus längst vergangenen Zeiten. Die Himmelsscheibe von Nebra ist ein anschauliches Beispiel. 3600 Jahre lang lag die älteste konkrete Sternenabbildung der Welt auf dem Mittelberg bei Nebra vergraben. Ein Zufallsfund förderte sie wieder ans Tageslicht und gab seitdem Rätsel auf: Was machte wer damit und warum? Eine Frage ist nun mit hoher Wahrscheinlichkeit geklärt: Der bronzezeitliche Fürst vom Grab Bornhöck bei Dieskau (Sachsen-Anhalt) ist nach Ansicht von Experten der Auftraggeber der Himmelsscheibe. Was in den 300 Jahren Benutzung passierte, verrät das natürlich nicht. Auch der Vatikan möchte etwas nicht verraten. Nämlich was in den historischen Handschriften steht, auf die Forscher in einem Kloster im oberbayerischen Altomünster gestoßen sind. Weil nur noch eine einzige Nonne in dem Kloster lebt, hatte der Vatikan im Dezember 2015 die Auflösung angekündigt. Nun hält eine päpstliche Kommissarin die Bücher und Handschriften unter Verschluss. Die verbliebene Priorin hatte den Forschern im Oktober 2015 allerdings bereits erlaubt, den Bücherschatz digitalisieren zu dürfen. Die Kommissarin pocht auf Diskretion und darauf, die Kircheninterna in den Handschriften erst mal aussortieren zu dürfen. Die würden die Öffentlichkeit eh nichts angehen. Auch eine Möglichkeit, sich interessant zu machen. sbra/dpa

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