Ein kreativer Kopf in der Theaterleitung, das geht mal gut und mal nicht: So war zum Beispiel der Komponist Udo Zimmermann als Tonsetzer entschieden erfolgreicher als in seiner Rolle als Intendant der Deutschen Oper Berlin, die er nach nur drei Jahren wieder abgab. Zimmermanns Oper "Die weiße Rose" gehört zu den meistgespielten Musiktheaterstücken lebender Komponisten. Der Dresdner brütet zurzeit über eine Oper nach dem Roman "Mein Name sei Gantenbein" von Max Frisch. Am Sonntag feierte er seinen 70. Geburtstag. So alt ist Herbert Grönemeyer noch nicht, aber immerhin alt genug, dass man ihm ähnlich wie Udo Jürgens ein Musical mit eigenen Stücken widmet. Nur dass es bei Herbert, dem Intellektuellen aus Bochum, nicht Musical heißt, sondern Singspiel. Das Stück nennt sich, Überraschung, "Bochum", aufgeführt wird es, noch größere Überraschung, im Schauspielhaus Bochum. Es spielt in einer Eckkneipe, wo alt gewordene Freunde die vergangenen 30 Jahre mit Grönemeyer-Songs Revue passieren lassen. In diesem Jahr sind noch acht weitere Vorstellungen der am Sonntag bei der Premiere begeistert gefeierten Schau zu sehen. Da muss jetzt nur noch der VfL wieder aufsteigen. Aber der macht mit seinem Doppelpass derzeit keinen Gegner nass. Popkultur trifft Theater, Teil 2: Der Kabarettist und Musiker Rainald Grebe startet morgen am Schauspielhaus Hannover ein dreijähriges Theaterprojekt zum Thema Digitalisierung. Konzerte, Theaterabende, Ausstellungen und Aktionen sollen die Wirkung der digitalen Welt auf die Menschen untersuchen. Dass Indien eines der digital fortgeschrittensten Länder der Erde ist, entspricht zwar der Wahrheit, aber nicht dem hierzulande verbreiteten Klischee. Wer Indien näher kennenlernen will, braucht nicht unbedingt um die halbe Welt zu fliegen, ein Ausflug nach Belgien reicht aus: Dort hat am Wochenende ein viermonatiges Mammut-Festival begonnen, das in 26 Ausstellungen, 95 Konzerten und weiteren 500 Veranstaltungen alle Facetten Indiens beleuchtet. Infos: www.europalia.be Sir Paul McCartney (oder ist er schon Lord?) kann es nicht lassen: Heute erscheint in Deutschland sein 16. Soloalbum mit dem Titel "New". Der Ex-Beatle hat sich sechs Jahre Zeit gelassen, aber nun erntet er viel freundliche Kritik: Die neuen Songs sollen an alte Zeiten von "Penny Lane" oder "With a little help from my friends" anknüpfen. Dieter Lintz Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne