Unterm Strich - Die Kulturwoche

Seit gestern sind die Tore der Leipziger Buchmesse fürs Publikum geöffnet. Für die Stars der Literaturszene gibt es in dieser Woche aber gleich noch eine große Plattform, auf der sie sich und ihre Werke präsentieren können: das Festival Lit.

Cologne in Köln. Rund 200 Veranstaltungen unter anderem mit Martin Suter und Nick Hornby stehen auf dem Programm. Zum Auftakt sprach allerdings ein Poet, der seinen Erfolg weniger dem geschriebenen als dem gesungenen Wort verdankt: Mister Gepresster-Stakkato-Gesang Herbert Grönemeyer plauderte locker über die Entstehung seiner Songtexte - und verteidigte ganz nebenbei auch seinen eigenwilligen Stil: "Wenn das Lied weich ist, brauche ich eine kantige Sprache. Es muss auch mal kratzen und nerven." Noch Fragen? Statt Literatur steht in Maastricht in den Niederlanden die Kunst alter Meister im Fokus. Unweit von Aachen läuft zurzeit die TEFAF, die weltweit wichtigste Messe für alte Kunst. Zu sehen gibt es Zehntausende Gemälde, Zeichnungen, Möbel, Skulpturen und Schmuckstücke aus allen Stilepochen. Die Messe gilt auch als Kaufhaus der Superreichen. Wirtschaftsbosse, Filmstars und Politiker machen dort ihre Schnäppchen - eben alle, die ein paar Milliönchen übrig haben. Dieses Jahr im Angebot: ein etwa 1000 Jahre altes Evangeliar aus Deutschland für den Spottpreis von knapp sechs Millionen Euro. Nach der angeblichen Entdeckung der sagenumwobenen "Weißen Stadt" im Regenwald von Honduras gab es auch diese Woche wieder einen vermeintlichen Sensationsfund. Spanische Wissenschaftler glauben, sie hätten in einem Madrider Kloster Knochenreste des vor fast 400 Jahren gestorbenen "Don Quijote"-Dichters Miguel de Cervantes und seiner Frau entdeckt. Die Behörden sind wie im Fall "Weiße Stadt" zurückhaltend und bestätigen die Sensation bislang nicht. Klar ist nur, dass der Schriftsteller 1616 auf dem Klostergelände beigesetzt wurde. Wo genau, ist aber nicht überliefert. DNA-Analysen à la CSI helfen da auch nicht weiter: Es sind keine lebenden Nachkommen des Dichters bekannt. Deshalb wollen die Experten nach bekannten Verletzungen suchen, die sich Cervantes als Soldat zuzog. Ob ein Unterkieferknochen dafür ausreicht - mal abwarten ...cweb/dpa

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