unterm strich

Selfies sind kein Phänomen unserer Tage. Bestenfalls der Name ist neuzeitlich.

Früher hießen die Bilder Selbstporträts. Zugegeben: Der Name wäre ziemlich hochtrabend für die millionenfach abgeklickten Handybildchen. Ganz anders dagegen, wenn Künstler wie Rembrandt oder Raphael sich selbst für die Nachwelt festhalten. Formen der künstlerischen Selbstinszenierung zeigt die Münchner Neue Pinakothek jetzt unter der Überschrift "KünstlerBilder" (bis 8. Juni). Wer über entsprechende Räumlichkeiten verfügt und sich vielleicht was Größeres in die Stube hängen will, sollte von Freitag bis Sonntag die deutsch-niederländische Grafikbörse im nordrhein-westfälischen Borken besuchen. Dort bietet der niederländische Künstler Aldrik Salverda einen 25 Meter langen Linoldruck mit regionalen Motiven aus seiner Heimat an. Große Verkaufschancen rechnet sich der Künstler nicht aus; Wohnzimmerwände von solcher Länge sind eher selten. Zumindest hofft Salverda auf einenEintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Wer sich einen Eindruck vom Zwinger verschaffen will, muss nicht unbedingt nach Dresden fahren. Es reicht, ins Kino zu gehen. Für den neuen Disney-Film "Cinderella" hätten sich die Szenenbildner bei der digitalen Erstellung des Schlosses vom Zwinger inspirieren lassen, teilt das Schlösserland Sachsen mit stolzgeschwellter Brust mit. Kein Wunder: Endlich mal wieder was halbwegs Positives aus Pegida-Dresden. Das Geburtstagskind der Woche kommt aus der Stadt des Essigs und des Maserati: Mirella Freni. Am 27. Februar 1935 in Modena geboren, begann der kometenhafte Aufstieg der So pranistin mit einer "Stimme wie ein Goldregen", nachdem Karajan sie entdeckte, Ende der 1950er Jahre. Bejubelt in Mailand und an der Met - eine ihrer Paraderollen war Mimi in "La Bohème" - zog sie sich 2005 von der Bühne zurück. Aber nicht in den Ruhestand: Sie unterrichtet den Nachwuchs. Tanti auguri, Signora Freni!no/dpa

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