Uralter Embryo

TRIER. Die deutsche Band Embryo, die bei Musikfreunden längst Kultstatus besitzt, gastiert am Sonntag, 26. März, ab 20.30 Uhr im Balkensaal des Trierer Exzellenzhauses.

Embryo gehört neben Gruppen wie Can, Amon Düül, Kraan oder auch Guru Guru zu den Bandprojekten, die zu den Urformationen des so genannten Krautrocks zählen. Im Oktober 1969 in München gegründet, gilt Embryo heutzutage als Vorreiter eines Musikstils, der als Weltmusik bezeichnet wird. Seit Ende der 60er-Jahre sind die Musiker um den Schlaginstrumentalisten Christian Burchard auf musikalischer Entdeckungsreise rund um die ganze Erde. In Spanien, Marokko, Ägypten, Schwarzafrika, Kleinasien, Japan, den USA oder Indien lernten sie die Klangwelten der jeweils heimischen Bevölkerung kennen. Bis heute 30 Tonträger veröffentlicht

Nicht ihre eigenen musikalischen Vorstellungen und Motive wollen die Mitglieder von Embryo dabei den fremden Musikstilen überstülpen, sondern das Miteinander scheinbar unvereinbarer musikalischer Ausdrucksformen ermöglichen. Bis heute hat die deutsche Band über 30 Tonträger veröffentlicht, darunter etwa "Embryos Rache" (1971), "Embryos Reise" (1979) und verschiedene Live-Alben. Die LP "Father Sons & Holy Ghosts" (1972) wurde kürzlich mit Dave King und Sigi Schwab erneut veröffentlicht. "Weltmusik ist für Embryo keine hohle Floskel, sondern der ständige Austausch mit Musikerinnen und Musikern anderer Kulturen: Wie Arabisches und Indisches, Afrikanisches und schließlich auch Chinesisches im Prozess der Improvisation zusammenfinden, demonstriert die Kunst, sich auch in der Fantasie auf eine musikalische Reise begeben zu können", schrieb Prof. Peter Michael Hamel von der Hochschule für Musik Hamburg anlässlich eines Embryo-Konzerts im Mendelssohn-Saal der Hochschule. Zur Besetzung Embryos gehören seit mehr als einem Jahrzehnt Jens Pollheide, Lothar Stahl und das genannte Gründungsmitglied Christian Burchard, dazu kommen Musiker wie etwa 2004 Mik Quantius oder David Drudis. Die Mitglieder spielen Instrumente wie bayerisches Hackbrett, türkische Bambusflöte, Oud (Knickhalslaute), Marimbaphon, Schlagzeug und auch Bass. "Zeitloser Jazz, mal weich melancholisch, mal rockig, voller Ekstase und Spielfreude wird das Konzert zu einem endlosen musikalisch wirbelnden Fluss, dem man sich nicht entziehen kann", urteilt im November 2004 der Kritiker der Elbezeitung, und fährt fort: "Schamanengesang in die federnden Klangbilder des instrumentalen Backgrounds." Embryo-Konzert im Exzellenzhaus Trier, Balkensaal, Sonntag, 26. März, Beginn: 20.30 Uhr, Einlass: 20 Uhr Eintritt: 7 Euro im Vorverkauf, 8 Euro an der Abendkasse

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