Viele Ideen realistisch angehen

Kordel · Mit der Veröffentlichung eines Kulturführers zur Burg Ramstein bei Kordel hat Stephan Moll 2006 seine Tätigkeit aufgenommen. Inzwischen hat sich sein Verlag S.MO mit rund 25, teils in Reihen eingebetteten Titeln wie Krimis, Erzählungen und Kulturbänden ein von Regionalbezug geprägtes Profil geschaffen.

Kordel. Als Sandra Ost und Stephan Moll die Idee entwickelten, in einem Büchlein die Geschichte der zwischen 1300 und 1325 unter dem Trierer Erzbischof Diether von Nassau und seinem Nachfolger Balduin von Luxemburg errichteten Burg Ramstein zu beleuchten, stellte sich nur noch eine Frage: Wo findet man einen Verlag, der das veröffentlicht? Man gründet ihn selbst, war für Stephan Moll schon deshalb eine nahe liegende Antwort, weil er auf der Burg aufgewachsen ist: "Hier atmet man ja besonders den regionalen Geist." Außerdem trieb den Spross der Familie, die schon seit dem frühen 19. Jahrhundert die dortige Gastronomie führt, eine Leidenschaft für Bücher an. Schon als 14-Jähriger hatte er selbst ein vollständiges Romanmanuskript verfasst. Nachdem Sandra Osts Buch 2006 erschienen war, veröffentlichte er weitere Bände zu regionaler Geschichte und Kultur, zum Beispiel über den Trierer Friedhof St. Matthias oder Franz Grundheber und Wozzeck. Dazu kam Belletristik, die heute den Schwerpunkt bildet. Die Krimi-Reihe "Tatort Hunsrück" des Autors Hannes Wildecker alias Hans Muth ist mit vier Titeln im Programm, außerdem die Reihe "Hüben & Drüben" mit Literatur, die das Diesseits und Jenseits der deutsch-luxemburgischen Grenze zum Thema hat. literaturland eifel-mosel-hunsrück

Auch das eine Inspiration aus der Burggeschichte: "Denkt man an Balduin von Luxemburg, dann waren wir ja schon mal europäischer." Die Reihe umfasst bislang zwei Erzählbände des Luxemburger Autors Emil Angel, einer davon über seine Kindheit im Luxemburg der Nachkriegszeit, außerdem zwei "Tatort Trier" betitelte Bücher der in Luxemburg aufgewachsenen Wahltriererin Rita Wennmacher. Renner sei das spannende Jugendbuch "Das Dokument", eine Zeitreise ins römische Trier von Resemie Kertels, zu dem es in der Reihe "Geheimnisvolles Trier" demnächst eine weitere Folge gebe, sagt Moll. Der kaufmännisch ausgebildete 39-Jährige hat viele Ideen im Kopf und viele Projekte in Vorbereitung, aber er ist mit Realismus angetreten: "Man muss klein anfangen und seine Nische finden." Eine Berufstätigkeit hat er beibehalten, S.MO betreibt er bislang als "Feierabendverlag". Die Umschläge und kennzeichnenden Logos aller Bücher gestaltet er selbst, drucken lässt er in Trier und in kleinen Auflagen bis 2000 Stück. Für Marketing fehlen ihm wie anderen Kleinverlagen die Mittel, doch vom regionalen Buchhandel fühlt er sich unterstützt. Dort sind inzwischen auch zwei Krimis aus seiner eigenen Feder unter dem Pseudonym Andreas Dronke erhältlich: "Der Zweite Dom" und ganz aktuell "Der Eifelsteig-Vorfall". Da Letzterer auch an Schauplätzen nahe der Burg Ramstein spielt, wird er dort am kommenden Samstag in besonderem Rahmen vorgestellt. (siehe Extra)"Der Eifelsteig-Vorfall" von Andreas Dronke ist eine Mischung aus Abenteuergeschichte, Krimi und Satire. Es geht darin um das mysteriöse Verschwinden immer mehr Wanderer vom Eifelsteig und die persönlichen Verwicklungen eines zu neugierigen Polizisten in die turbulenten Geschehnisse. Am Samstag, 17. September, stellt Stephan Moll das Buch in einer Lesung mit Spaziergang zu Originalschauplätzen sowie Sekt und Häppchen im Felsengewölbe der Diether-von-Nassau-Kammer in der Burg Ramstein vor. Treffpunkt um 17 Uhr am Wander-Parkplatz unterhalb der Burg, bei schlechtem Wetter direkt an der Burg. ae

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort