Vier Töne - ein ganzes Universum

TRIER. (gkl) Zum Abschluss der diesjährigen internationalen Orgeltage im Trierer Dom widmete sich Domorganist Josef Still ganz der Chromatik und den vier Tönen B-A-C-H. Es erklangen Präludium und Fuge über B A C H von Franz Liszt und Sigfrid Karg-Elerts Passacaglia und Fuge über das gleiche Thema.

Karg-Elerts Komposition stellte teilweise ein hartes Brot für die Zuhörer dar. Insbesondere die Passacaglia gestaltet sich als recht langatmig. Still gelangen jedoch sehr geschickte Registrierungen des Opus 150. Liszts Hommage an Bach ist das wohl meistgespielte Werk aus dessen Feder und verführt viele Interpreten immer wieder dazu, ihr Virtuosentum in den Vordergrund zu stellen. Nicht so bei Still. Er lotete aus, er genoss und ließ die Konzertbesucher genießen. Im Mittelteil des Konzertes kam Bach selber zu Wort. Dem kleinen harmonischen Labyrinth, BWV 591, folgte die "Chromatische Fantasie und Fuge", BWV 903. Stills Interpretation war erfrischend und belebend. Spannung prägte den "Contrapunctus XVIII" aus der Kunst der Fuge. Man mag der Legende, Bach sei über diesem Werk verstorben und habe es nicht beenden können, glauben oder nicht. Hier wurde großes Können hörbar. Selbstredend vom Komponisten, aber auch vom Interpreten, der nicht zuletzt durch dieses Werk der Konzertreihe einen glanzvollen Abschluss verlieh.

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