Vinyl der Woche: The Number Of The Beast – Iron Maiden 100 / 666 / Danke

Serie · Wir feiern runden Geburtstag! 100 Kolumnen – woohoo! Noch runder: die Zahl 666, um die sich die heutige Ausgabe inklusive einiger Danksagungen dreht.

The Number Of The Beast von Iron Maiden

The Number Of The Beast von Iron Maiden

Foto: Parlophone Label Group

Zahlen und ich. Das ist so eine Sache. Ich hab’ schon mal erwähnt, dass ich Mathe in der Schule gehasst habe. Und ich gestehe: Immer wenn es bei der Arbeit um so-groß-wie-x-mal-das-Saarland oder die Umrechnungsgröße der Fußballfelder geht, versuche ich mich durch geschicktes Dribbling herauszuwinden wie der junge Garrincha auf selbigen in den 60er-Jahren. Aber: An zwei Zahlen traue ich mich heran.

Zunächst ist da die 100. So schön einfach. Immer leicht verständlich, nur für die Wenigsten erreichbar (Ruhe in Frieden, Betty White, die kürzlich mit 99 verstarb). Alterstechnisch liegen zwischen mir und ihr zwar noch drei Vierteljahrhunderte (uff, das klingt lang ...), aber in Sachen Kolumnen erreichen wir sie heute.

Kein Vergleich natürlich zu anderen langjährigen Kolumnen in dieser Zeitung. Von richtigen Kolumnisten. Was mich zur zweiten Zahl (und dem heutigen Album) bringt: 666. The Number Of The Beast von Iron Maiden. 666 Ausgaben des stets genialen „Forum“ von Peter Reinhart erschienen bis zum traurigen Ende der Kolumne im April vergangenen Jahres. Okay, inklusive Epilog waren es 667, aber lassen wir sechs gerade sein. Sechs ist gerade? Ach, Mathe. Zurück zum Thema. Das „Forum“, ein wöchentliches Lehrbeispiel für junge (manche nennen sie so) Kolumnisten wie mich. Wundervoll geschrieben, auf den Punkt treffend und mit einer „Fanbase“ ausgestattet, die sich über Jahre aufgebaut hat. Selbiges gilt für die „Eifel-Einsichten“ des Linden Fritz-Peters. Lokaler als das „Forum“, aber ein ebenso gutes Lehrbeispiel, danke dafür! Leider zählt der Kollege Linden nicht öffentlich mit, aber weit von der 666 dürfte auch der nicht entfernt sein. In Sachen Kolumne, versteht sich! Wirklich teuflisch ist er ja nicht, der gute.

Anders als Iron Maiden. (Wenn ich hier gaaaanz junge Leser habe: Das sind die, von denen sich junge Frauen auf TikTok Shirts anziehen, weil sie „vintage“ sind, sie aber nicht mal Run To The Hills kennen. Bitte hört auf damit!)

Die Erfinder des Heavy Metal? Nein. Wieso nicht, das kann niemand besser erklären als der dritte (und in Sachen Lehrmeister für mich unerreichbare) Jörg Pistorius in einem Text aus dem Jahr 2010: „Keine einzelne Band kann von sich behaupten, sie habe den Heavy Metal erschaffen oder erfunden. Es gibt jedoch eine, die ihn geprägt hat und maßgeblich dafür verantwortlich war, dass er zum weltweit anerkannten Stil und Marktsegment mit hohen Verkaufspotenzial wurde. (...) Iron Maiden spielten vor Energie knisternde schnelle Gitarrenfiguren, verbunden mit Melodien und Refrains, die harmonisch und sofort mitsingbar waren.“

Keine Band prägte den Heavy Metal so sehr wie Iron Maiden. Kein Album steht so sehr für die Band wie The Number Of The Beast. Kein Volksfreund-Redakteur prägte mich persönlich so sehr wie der viel zu früh verstorbene Jörg. Die Wahrheit ist: Dass ich dieses Album für die Jubiläumskolumne gewählt habe, liegt nicht an all den Zahlenspielen, die ich aus meiner Schulzeit so hasse, die aber hier mit Kolumnenfakten und anderem gut aufgehen. Nein. Ich glaube einfach, dass Jörg das hier gerne gelesen hätte.

Die 100 ist also geschafft. Nächstes Ziel: 666. Wenn Sie es so lange mit mir aushalten. Sollte ich weiter wöchentlich durchziehen, lesen wir uns im November 2032 mit der nächsten Jubiläumskolumne.

Bis dahin,

Danke, Jörg, Peter und Fritz!

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