Virtuos in die Osterpause

Luxemburg · Auch im April beeindruckt die Luxemburger Philharmonie mit einem außergewöhnlichen Konzertprogramm. Unter anderem kommt der Pianist Jean-Frédéric Neuburger und spielt Schumann.

Luxemburg. 2005/2006 war Pierre-Laurent Aimard "artiste en résidence" im neuen Konzerthaus auf dem Kirchberg - und unter Klavierfans so etwas wie ein Geheimtipp. Mittlerweile hat sich der französische Pianist einen exzellenten Ruf erspielt. Auch sein Programm am Sonntag 3. April ist nicht gerade anspruchslos: die grandiose h-Moll-Sonate von Liszt, Richard Wagners frühe Sonate As-Dur, die Sonate op. 1 von Alban Berg und, vor allem: Alexander Skriabins Klaviersonate Nr. 9. "Schwarze Messe" - der Titel ist Programm.

Ansonsten sind im April auf dem Kirchberg die Höhepunkte eher dünn gesät. Bereits am 11. April geht die Philharmonie in die Osterpause und beschränkt sich in den letzten Tagen des Monats auf klingende Kleinkunst unterschiedlicher Gattungen. Zweiter Publikumsmagnet indes dürfte das Konzert des London Philharmonic Orchestra mit Pianist Lars Vogt, Beethovens 5. Klavierkonzert und der "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz werden (5. April).

Im Übrigen dominiert eher der Konzert-Alltag. Das Academy Chamber Orchestra unter Jack Martin Händler spielt Mozart, Haydn und Tschaikowskys "Souvenir de Florence". Das Orchestre Philharmonique hat unter der bewährten Leitung von Hugh Wolff Haydns Sinfonie Nr. 98 und Strawinskys "Sacre" im Programm und bietet für Mahlers Rückert-Lieder immerhin Star-Mezzo Angelika Kirchschlager auf (7./8. April). Mit dem Schweizer Jörg Widmann und seinem Collegium Novum Zürich betritt ein führender Komponist der Gegenwart das Podium im Kammermusiksaal (8. April). Und kurz vor der Osterpause verwöhnen das Orchestre de Chambre du Luxembourg (Leitung Nicolas Brochot) und das Chor-Ensemble 95 (Martin Folz) mit Raritäten von Bartok, Lili Boulanger und Martinu (10. April).

Wo die Publikumsmagneten selten werden, haben junge Interpreten eine Chance auf allgemeines Interesse. In der Serie "rising stars" wagte sich der Pianist Jean-Frédéric Neuburger an Schumanns "Kreisleriana" und Beethovens "Hammerklaviersonate" (4. April). Kaum auffällig und doch sensationell: Tenor Ian Boostridge, derzeit "artiste en résidence", erklärt Kindern zwischen vier und zwölf Jahren Lied und Liedgesang. Leider sind die Konzerte am 9./10. April schon ausverkauft. mö

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