Von der großartigsten Schönheit der Welt

Trier · Sie ist vielbesungen, oft gemalt. Nun hat Reveriano Camil ihr ein ganzes Tanzstück gewidmet. "Deine Schönheit" nennt er es. Mit ihm will er die Sinnlichkeit, Anmut und das Charisma der Weiblichkeit zum Ausdruck bringen. Zu sehen ist die Choreographie für drei Tänzerinnen am Mittwoch und Donnerstag in der Tuchfabrik Trier.

Trier. Anmutig drehen sich die drei Frauen. Ihr Tanz ist sehr körperbetont. Mit Armen, Händen und Beinen verwandeln sie die spätbarocken Klänge von Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 3 in Bewegungen.
"Ihr müsst mehr Ausdruck in die Hände legen", sagt Choreograph Reveriano Camil, ehemaliger Tänzer am Theater Trier, und verdeutlicht die Gesten. "Eure Gesichter dürft ihr dabei nicht verdecken."
Rosa Chimenti duckt sich, Felizia Roth beugt sich über ihren Rücken. Hinter ihr streckt sich Karla Mendoza nach vorne. Plötzlich laufen die drei gebückt nach hinten weg, drehen sich. Ein Sprung, ausladende Bewegungen. Ihr Tanz wirkt bereits in der Probe spielerlisch, voll Leichtigkeit - und sehr feminin. "Mein neues Stück ,Deine Schönheit\' dreht sich um die weibliche Schönheit", erläutert Camil. "Als ich vor einigen Jahren angefangen habe zu fotografieren, habe ich eine neue weibliche Schönheit entdeckt, in kleinen Details in Gesichtern oder an Körpern. Das war wie eine neue Welt für mich." Die Entdeckung habe ihn inspiriert, ein neues Stück zu produzieren. Es ist das vierte nach "Bleistiftmusik", "Der Rock" und "Saitensprung".
"Deine Schönheit" beginnt mit Renaissancemusik. "Die Tänzerinnen symbolisieren die Opulenz und Malerei dieser Epoche", erklärt Camil, "schöne Frauen wie Mona Lisa oder die Venus". Als weitere musikalische Hintergründe dienen Stücke der modernen Klassik, aber auch aus Lateinamerika, Syrien und dem Iran.
"Jede Choreographie hat etwas Besonderes." Eine betone die Haare, andere das Gesicht, die Augen, wieder andere die Brust. "Und es gibt eine Szene, in der man nur Beine sieht."
Selbstbewusst, fast schon arrogant, stolzieren die Tänzerinnen in die Mitte des Probensaals, unterstützt von mexikanischer Gitarrenmusik aus dem CD-Player. Dann werden die Bewegungen weicher, schneller und wieder betont langsam. Camil schwärmt: "Die weibliche Schönheit ist die großartigste Schönheit der Welt - danach kommt die Natur."
Das Tanzstück ist zu sehen am Mittwoch und Donnerstag, 14. und 15. Mai, im Großen Saal der Tufa in Trier. Karten gibt es im TV-Service-Center.

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