Von Prinzenpaaren, Revolutionären und geistiger Umnachtung

Naturalismus, Realismus, expressionistische Szenen ... aber worum geht es in Georg Büchners Werken? Eine ganz kurze Zusammenfassung.

"Dantons Tod": Das Drama spielt im Jahre 1794 vor dem Hintergrund der französischen Revolution. Es handelt von Danton, der im Gegenteil zu Robespierre eine Republik ohne Gewalt schaffen will, am Ende jedoch selbst zum Opfer wird. Das Stück verdeutlicht, wie eine Herrschaft mit einer anderen getauscht worden ist. Nur abseits von ideologischen Dogmen können die Menschen sinnvoll zusammenleben.

"Lenz": Der Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz war neben Goethe und Schiller einer der wichtigsten Vertreter des Sturm und Drang. In seiner Novelle beschreibt Georg Büchner die fortschreitende Geisteskrankheit des Dichters während eines Aufenthaltes bei dem Sozialreformer und Pfarrer Johann Friedrich Oberlin 1778 in den Vogesen. Durch die einfühlsame Beschreibung der Landschaft wird die Zerrissenheit von Lenz erlebbar.

"Leonce und Lena": Diese Komödie erzählt die Geschichte eines Prinzenpaares, dessen königliche Väter aus den Reichen Popo und Pipi die Eheschließung für sie arrangierten. Die beiden kennen sich nicht und sind gegen diese Hochzeit. Jeder für sich entscheidet zu fliehen. Auf der Flucht jedoch begegnen sie sich und verlieben sich. Schließlich heiraten sie maskiert und ohne Wissen um die Herkunft des jeweils anderen.

"Woyzeck": Das berühmteste Drama von Georg Büchner erschien erst nach seinem Tod. Das Stück handelt von dem Soldaten Franz Woyzeck, der zum Mörder wird, nachdem seine Vorgesetzten ihn ausnutzen und die Freundin ihn betrügt. Das Drama zeigt auf, wozu Ungerechtigkeit und soziale Misshandlung einen Menschen treiben können. Um aus seinem sozialen Käfig auszubrechen, opfert Woyzeck seine körperliche und seine geistige Gesundheit. bc

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