Bevor er dort ankommt, wird er jedoch entführt und ist auf einmal mittendrin in den Ermittlungen zu einem neuen Fall. Dieser führt mit Dämonenaustreibungen und Schamanenbeschwörungen teilweise jedoch weit weg von der klassischen Kriminalgeschichte. Damit Mord und Totschlag im fünften Fall von Dr. Siri nicht zu kurz kommen, hat Autor Colin Cotterill wieder eine Parallelhandlung entworfen.

Dieses Mal muss sich Siris Assistentin Dtui mit einer Leiche herumschlagen, die sich als höchst explosiv erweist. In ihrem Bauch ist eine Handgranate deponiert, die wohl für den Doktor gedacht war. Das Hörbuch lebt wie bereits die vorangegangenen Teile von den skurrilen Charakteren der Geschichte. Allen voran ist da natürlich Dr. Siri, der gleich gegen mehrere übliche Krimi-Klischees verstößt: Die besten Jahre hat er als über 70-Jähriger definitiv hinter sich, als Actionheld ist er ebenfalls untauglich.

Vielmehr ermittelt er als eine Art laotischer Columbo. Unterstützt wird er von seinen Gehilfen, die mit asiatischer Gelassenheit und Bauernschläue zum Charme der Geschichte beitragen.

Gelesen wird "Der Tote im Eisfach" wieder von einem großartigen Jan Josef Liefers. Der liest das Hörbuch nicht, sondern spielt es. Ihm gelingt es hervorragend, den verschiedenen Figuren der Geschichte Leben einzuhauchen. Die Zuhörer profitieren dadurch von einem facettenreichen Krimi, der Einblicke in eine exotische Kultur gewährt.

Thomas Zeller Colin Cotterill: Der Tote im Eisfach, 465 Minuten (ungekürzte Lesung), 6 CDs, Der Hörverlag, 2012, 19,99 Euro. Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne