Vorgelesen - Hörbücher: Geschichtskurs – Teil 2

Haben Sie Lust auf Geschichte? Wenn ja, dann sind Sie bei dem Hörbuch zu Ken Folletts "Winter der Welt" richtig. Im zweiten Teil seiner Jahrhundertsaga spannt der walisische Autor den Bogen von den Wirren der Weimarer Republik bis zu den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs.

Die handelnden Figuren sind fast dieselben wie im Auftaktroman der Saga "Sturz der Titanen" beziehungsweise gehören der nächsten Generation an. Das hat für treue Leser oder Hörer durchaus seinen Charme, stellt Neueinsteiger aber vor hohe Hürden. Follett erzählt die Weltgeschichte einer Epoche anhand von Familien- und Einzelschicksalen. Vom Terror der Nazis und dem spanischen Bürgerkrieg bis zu den Atombombentests in den USA und der Landung in der Normandie - überall sind seine Helden und Antihelden dabei. Follett begleitet eine deutsche, eine englische, eine russische und eine US-amerikanische Familie durch die Wirren jener Zeit. Allerdings rutscht der Waliser bei seinen Figuren im Lauf der Erzählung immer häufiger in Klischees. Das Hörbuch lebt von der Stimme des Schauspielers Johannes Steck. Ihm gelingt es wie schon im ersten Teil der Saga, die Stimmung der damaligen Zeit eindrucksvoll zu transportieren. Eine gute Lösung hat der Verlag auch mit dem Personenregister gefunden, das sich unter den CDs befindet. Damit fällt die Orientierung während der 15-stündigen Erzählung einfacher. Für Fans historischer Romane ist das Hörbuch trotz einiger Schwächen ein Muss. Wer sich darauf einlässt, wird sich zudem schon jetzt auf den Abschluss der Trilogie freuen. Voraussichtlich in zwei Jahren will Follett dort seine Saga mit dem Fall der Berliner Mauer abschließen. Thomas Zeller Ken Follett: Winter der Welt, 2012, Bastei Lübbe, 12 CDs, 869 Minuten, 24,99 Euro.

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