Literatur Bestürzender Blick in den Spiegel der Gegenwart

Was Fridays for future politisch macht, führt uns Autorin Lena Müller im Roman „Restlöcher“ vor Augen: wie Naturverlust und Entfremdung unsere Lebensgrundlagen bedrohen. Doch ist das Debüt der aus Trier stammenden Übersetzerin viel mehr als ein Plädoyer zum Umdenken.

 Lena Müller, Autorin von "Restlöcher", und das Cover des Buches.

Lena Müller, Autorin von "Restlöcher", und das Cover des Buches.

Foto: Verlag Edition Nautilus/Franziska Wenzel

Man könnte Lena Müllers Debütroman so beschreiben: Eine Frau verschwindet, Clara. Sie ist nicht im Zug, als ihr Mann sie nach der Arbeit abholen will. Und taucht auch nicht später auf. Wo im Krimi nun die Polizei ins Spiel kommt, sind im Roman „Restlöcher“ der Ehemann und die beiden erwachsenen Kinder sicher, dass ihr nichts Schlimmes passiert ist. Dennoch machen sie sich auf, Clara zu suchen. Woraus, vor allem für den Sohn Sando, einen promovierenden Linguisten, ein Aufspüren familiärer Wurzeln und eine Art Standortbestimmung des eigenen Lebens wird.