Wagners Werk kurzgefasst

Luxemburg · Die vier Teile von Wagners "Ring" gelten unter Opernhäusern nach wie vor als eine Art Reifeprüfung. Doch gerade kleinere Theater tun sich schwer mit dem 16-Stunden-Monstrum. In Luxemburg steht nun eine auf halbe Länge und Kammer-Orchester gekürzte Fassung auf dem Programm. Ein spannendes Experiment.

Luxemburg. Vier Stücke an drei Tagen, Netto-Länge zwischen zwei und zweieinhalb Stunden, musikalische Finesse statt Helden-Gedröhn, junge Sänger, ein schlankes, 18-köpfiges Orchester: Was den Durchschnitts-Opernfreund bei Wagners Ring bislang abgeschreckt hat, wird bei der "Ring-Saga" in Luxemburg vermieden.
Die Idee entstand in den 1990ern bei einer englischen Reise-Oper, ein junges Team aus Frankreich hat sie nun wieder aufgegriffen. Der Ring als Konzentrat, musikalisch umarrangiert, inhaltlich gerafft, mit reduziertem Personen-Aufgebot, aber doch im Kern mit allem, was Wagner wichtig war. So sah es jedenfalls in den Neunzigern auch die Kritik.
Für echte Wagnerianer ist es trotzdem ein schmaler Grat bis zum Sakrileg. Um so bemerkenswerter, dass sich der Richard-Wagner-Verband Trier-Luxemburg bei dem Projekt einklinkt und für zwei Einführungsveranstaltungen auf der Studiobühne des Grand Théâtre verantwortlich zeichnet. Mit von der Partie ist dabei der langjährige Trierer GMD Istvan Dénes.
Die Ring-Saga: Rheingold, 2. Dezember 20 Uhr; Die Walküre, 3. Dezember, 15 Uhr; Siegfried, 3. Dezember, 21 Uhr; Götterdämmerung, 4. Dezember, 17 Uhr. Karten (auch einzeln) in den TV-Servicecentern Trier, Wittlich, Bitburg. Infos: www.theatres.lu

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