Spurensuche im Supermarkt. „Dort war das Foyer“, sagt Reiner Nickl, zieht vorbei an den Regalen, lässt Gemüse links, Nudeln rechts liegen, „und da hinten, wo die Fleischtheke ist, da war die Bühne. Dort haben die Lords gespielt.“ Im damaligen Apollo-Theater, dem größten Kino der Stadt. Am 10. April 1967, wenn das Internet da nicht falsch informiert ist. Könnte passen, findet Reiner Nickl. Damals war er 16, eine prägende Zeit: 1860 war noch amtierender Deutscher Fußballmeister, Radio Luxemburg brachte die junge, weite Welt des Rock und Pop in die Jugendzimmer der Region. Und Nickls Liebe zu den „Löwen“ aus München, die Leidenschaft für die Musik – das alles blieb erhalten. Was sich über das Interieur des einstigen Apollo-Theaters erwartungsgemäß nicht sagen lässt. Wer nicht weiß, dass dort in den 50ern und 60ern einer der größten Kinosäle des Landes stand – mit fast 1000 Plätzen, Marmoroptik und edlen Wandleuchtern –, der wird es auch nicht mehr erahnen.