UNTERM STRICH DIE KULTURWOCHE Die Macken der Promis

Es ist anscheinend nicht das Schlechteste, beim ersten Rendezvous einen exakten Ablaufplan für den Abend im Kopf zu haben. Die Schauspielerin Zooey Deschanel („New Girl“) war jedenfalls sehr angetan vom ersten Date mit ihrem Freund, späteren Verlobten und mittlerweile Ehemann Jonathan Scott, der durch seine Fernsehshow „Property Brothers“ bekannt wurde (kommt aus Kanada, muss man hier nicht kennen).

Auf dem Plan standen a) ein Restaurantbesuch, b) Spaß in einem Escape Room und c) Karaoke-Singen. Getan und abgehakt. Auch der Heiratsantrag war minuziös ausgearbeitet: Der Antrag erfolgte bei einem Urlaub in Schottland, Deschanels Kinder aus erster Ehe hielten bei der Verkündigung ein Transparent in die Höhe. Wahrscheinlich hat auch irgendjemand gerufen: „Und … Action!“

Künstler sagen ja gerne von sich, dass sie das, was sie geschaffen haben, nie mehr anschauen oder anhören. Ein Bild, das in der Ausstellung hängt, ein Song, der veröffentlicht wird oder ein Film, der im Kino läuft – da kann man nicht mehr viel machen, wenn man irgendwo einen Fehler entdeckt oder feststellt, dass man es besser hätte machen können. Auch die Sängerin Cher vermeidet es, ihre eigenen Produkte in den CD-Player zu schieben oder zu streamen oder was auch immer. „Ich höre meine Alben nie an. Aber dieses ja. Ich liebe es“, sagte die 77-Jährige über „Christmas“. Heute erscheint die erste Singleauskopplung aus dem Weihnachtsalbum, dem ersten ihrer über 50-jährigen Karriere. Das Album kommt dann am 20. Oktober auf den Markt (warum auch nicht – im Supermarkt gibt‘s ja auch schon Spekulatius und Printen zu kaufen). Allerdings ist es kein traditionelles „Jingle Bells“- oder „Stille Nacht“-Album, sondern eines „nach ihrem eigenen Stil”. Das Ergebnis sind 13 Lieder mit Folk, Rock, Pop- und Disco-Feeling.

Was das Singen angeht – davon kann auch die Moderatorin Barbara Schöneberger ein Lied zum Besten geben. Offenbar allerdings eher unbewusst, denn  ihre Kinder hätten sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie im Supermarkt manchmal singe. „Das fanden sie sehr peinlich.” Eigentlich nicht verwunderlich angesichts der Tatsache, dass Kinder irgendwann alles, was Eltern tun oder sagen, als extrem peinlich empfinden – egal, ob sie nun prominent sind oder nicht. Und was die Prominenz angeht: „Zu mir kommen eher ältere Damen, die haben nicht mal ein Handy.” Im Gegensatz zu den mittelalten Männern, die eins haben, aber nicht damit umgehen können, wenn sie ein Selfie mit der Moderatorin machen wollen. „Die geben viermal ihre Pin ein, und wenn es dann endlich Klick macht, heißt es: ,Sie haben ja gar nicht geguckt’.” Dafür aber wenigstens gesungen. no/dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Alles, fast
Alles, fast
Vinyl der Woche: I’d Do Anything for Love – Meat LoafAlles, fast
Aus dem Ressort