Wasserwerk Trier-Saarburg

(er) Hahn auf und schon fließt das kühle Nass. Mal Hand aufs Herz, wer denkt schon beim täglichen Duschen und Teekochen an den riesigen Aufwand, der nötig ist, um gutes und reines Trinkwasser herzustellen und zu erhalten?

Teure Brunnen müssen gebohrt werden, Filteranlagen gebaut, Pumpen installiert, Wasserbehälter aufgestellt, imposante Wasserrohre verlegt werden. Und dabei ist Wasser noch lange nicht Wasser. Wie unser Wasser aussieht, und was in ihm drin ist, hängt vom Gestein und nicht zuletzt von der Bodenqualität ab. Die Geschichte der Wassergewinnung ist alt und spannend. "Wasser - wie geht‘s?", heißt denn auch das bundesweite Motto des diesjährigen Denkmaltags. Um Wasser geht es jedenfalls seit bald 100 Jahren im Kreiswasserwerk Trier-Saarburg. In einem idyllischen Wäldchen liegt das anmutige hi-storische Ensemble aus Wohnhaus, Pumpenhaus und Pavillon im Wawerner Tal. Zur Wasserversorgung der Umgebung wurde das Werk 1911/1912 durch das Trierer Hochbauamt nach Plänen des Saarburger Architekten Christoph Ewen errichtet. Bis heute ist das schöne Maschinenhaus mit der Laterne auf dem Dach im Dienst. Lediglich die Maschinen sind modernisiert. Das schmucke Wohnhaus für die Maschinisten gegenüber mit seiner praktischen Doppelfassade ist dagegen ein Mietshaus. Als Lager dient das wuchtige Trafo-Haus von ehedem, das ein malerisches Walmdach schützt. Geradezu kokett kommt der neubarocke Pavillion daher, der den Sammelbrunnen beherbergt. Überhaupt verbreitet die ganze Anlage etwas von modernem Quellheiligtum, was dem Geist der Bauzeit entspricht. Die liebte es, ihren neu erfundenen Techniken Tempel zu weihen. Jede Menge Interessantes wissen die "Wasserwerkler" über ihr Element zu berichten. Übrigens: Das Problem mit dem guten Wasser ist so neu nicht. "Bei der steigenden Boden- und Flussverunreinigung fällt es heute oft sehr schwer, genügende Mengen brauchbaren Wassers, die für absehbare Zeit vor Verunreinigung gesichert sind, in nicht zu großer Entfernung von den Versorgungsstellen zu finden." Was Meyers Konservationslexikon 1894 vermerkte, klingt verblüffend aktuell. Kreiswasserwerk Trier-Saarburg, Im Wawerner Tal, Anfahrt: B 51 Trier-Saarburg, bei Abzweigung Wa- wern ausgeschildert; 14 bis 17 Uhr; Führungen nach Bedarf.

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