Weltweiter Zugriff auf regionale Geschichte

Wittlich · Künftig geht es schneller und direkter: Den Zugriff auf Daten zur regionalen jüdischen Geschichte erleichtert eine neue weltweit abrufbare Online-Datenbank des Emil-Frank-Instituts in Wittlich, die jetzt freigeschaltet wurde.

Wittlich. Es ist ganz einfach: Auf der Homepage des Wittlicher Emil-Frank-Instituts genügt ein Klick im Hauptmenü auf "Bibliographische Datenbank" und schon können Interessenten weltweit abrufen, welche Veröffentlichungen zur jüdischen Geschichte und zum jüdischen Leben in den beiden Altkreisen Bernkastel und Wittlich seit 1900 bis 2011 erschienen sind. Über 500 Titel haben die Mitarbeiter des Wittlicher Instituts - allen voran Diplomtheologe Werner Thiel - in Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrum des Sonderforschungsbereichs 600 der Universität Trier erfasst und nachgewiesen.
Als Grundlage diente den Wissenschaftlern eine Bibliographie aus dem Jahr 2000 zur Geschichte der Juden in der Region, die allerdings nur den heutigen, kleineren Landkreis Bernkastel-Wittlich abdeckte. Mit der neuen, für jedermann zugänglichen Internetdatenbank werden die weltweite Versorgung mit einschlägigen Daten und der Zugriff darauf vereinfacht.
Umfangreiche Suchfunktion


"Wir freuen uns sehr, dass wir diese neue Möglichkeit anbieten können, sagt Institutsdirektor Reinhold Bohlen. "So wird die Suche nach Literatur und die Arbeit wesentlich erleichtert." Die neue Datenbank ist auch ausgesprochen benutzerfreundlich. Ihre Suchfunktion bietet vielfältige Möglichkeiten, sich zu informieren und Gesuchtes schnell zu finden. Allein 60 Schlagwörter zum Thema enthält die Datenbank. Einzelne Titel können über Familien oder Ortsnamen gesucht werden, über die Namen von Autoren sowie über Inhalte und Begriffe aus Titeln. Die aufgelistete Literatur ist übrigens komplett im Institut vorhanden, sie kann in Fernleihe bestellt oder als Kopie gegen Rechnung bezogen werden.
Natürlich wird die Datenbank ständig aktualisiert. Mit 20 bis 30 neuen Titeln pro Jahr, meist Aufsätzen, rechnet das Institut. Mit seiner Onlinebibliographie wendet sich das Haus vornehmlich an ein weltweites Publikum von Lokalhistorikern, Lehrern und Schülern aber auch den Nachkommen jüdischer Familien aus der Region.
Mehr noch: Auch wenn es sich um eine Datenbank für Regionalliteratur handelt, so kann sie doch - wie Theologieprofessor Bohlen bestätigt - auch für "große Themen" wichtig werden - zum Beispiel zur Erstellung von Fallstudien.
Die neue Datenbank
findet man im Internet
auf der Seite des Instituts: www.emil-frank-institut.de
Extra

Das in Wittlich ansässige, 1994 gegründete Emil-Frank-Institut ist ein Institut der Universität Trier, das der Begegnung von Juden und Nichtjuden dient. In Forschung, Lehre und Weiterbildung beschäftigt es sich mit dem Wesen und der Geschichte des Judentums. Sein Kernbereich ist die jüdische Geschichte im Mosel-, Hunsrück- und Eifelraum. Seinen Namen trägt das Institut nach dem jüdischen Wittlicher Bürger Emil Frank. Direktor ist der Theologieprofessor Reinhold Bohlen. er

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael Bolton Vom erwischt werden
Aus dem Ressort