Weniger wäre mehr

TRIER. Werke für Klaviertrio standen auf dem Programm der dritten Kammermusikmatinee mit Mitgliedern des städtischen Orchesters Trier. Anstelle des Stadttheaters hatte man diesmal den Römersaal der Vereinigten Hospitien als Konzertraum gewählt.

Überzeugend, voller Spannkraft und energiegeladen erklang das erste Trio für Klavier, Violine und Violoncello aus Johannes Brahms\' Opus 8 bei der dritten kammermusikalischen Matinee des städtischen Orchesters. Sie fand diesmal nicht im Stadttheater, sondern im Römersaal der Vereinigten Hospitien statt, was zumindest für Nicht-Trierer ein kleines Hindernis war, mussten sie den Weg doch erst ein wenig mühsam suchen.

Andreas Henning (Klavier) und die junge Cellistin Rebekka Hodapp gestalteten das H-Dur Werk überlegen und souverän, spielten sich die Bälle zu und glänzten mit überzeugender Selbstsicherheit. Mit viel Esprit statteten sie vor allem das Scherzo aus und betonten die Nähe zur Mendelssohnschen Tonsprache.

Schwächstes Mitglied des Trios war, eigentlich unverständlicher Weise, Madalina Voicu, deren teilweise erhebliche intonatorische Probleme den Gesamtklang belasteten. Dies war auch schon in Wolfgang Amadeus Mozarts Trio C-Dur, KV 548, dem Eröffnungswerk des Konzerts, zu beobachten. Hier konnte man allerdings Henning auch den Vorwurf nicht ersparen, dass er bei aller technischen Sicherheit seinen Part überbewertete und dadurch seine Partnerinnen zu sehr überlagerte. Ein bisschen weniger wäre hier erheblich mehr gewesen.

Die nächste Matinee, mit Werken von Beethoven und Schubert, findet am kommenden Sonntag, 16. März, um 11.15 Uhr statt. Veranstaltungsort ist diesmal der Barocksaal der Sektkellerei Ber-nard-Massard in der Jakobstraße 8.

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