Wenn das Publikum singt, tanzt und flirtet

Freudenburg · Mit unbändiger Energie und einer Bluesstimme, die viele Gesangskolleginnen vor Neid erblassen lassen könnte, hat Jessy Martens ihr Publikum im Freudenburger Ducsaal für sich erobert. Zwischen der Sängerin und ihren Fans knisterte es gewaltig.

 Energiebündel: Jessy Martens bei ihrem Auftritt in Freudenburg. TV-Foto: Rolf Lorig

Energiebündel: Jessy Martens bei ihrem Auftritt in Freudenburg. TV-Foto: Rolf Lorig

Foto: Rolf Lorig (flo), ROLF LORIG ("TV-Upload Lorig"

Freudenburg. Es war in jeder Hinsicht ein Happy End. Denn eigentlich hätte die Jessy Martens Band schon im Januar im Ducsaal auftreten sollen. Wegen eines Unfalls fiel das Konzert damals jedoch aus. Jetzt wurde es nachgeholt - mit einem Auftritt, der in die Geschichte des mit Konzerterlebnissen reich gesegneten Ducsaals eingehen wird.
An wenigen Orten in der Region ist ein solch intimes Konzerterlebnis möglich: Nur eine Armspanne trennt Bands und Publikum. Eine Nähe, die die Hamburgerin mit Wonne auskostete und dabei das Publikum als aktiven Part in das Konzert integrierte. Egal ob mit Solo-Gesangseinlagen oder einem knisternden Flirt - das begeisterte Publikum fügte sich den Regieanweisungen der 28-jährigen Künstlerin und machte alles begeistert mit.
Kritiker beschreiben Jessy Martens gerne als eine Mischung aus Amy Winehouse, Tina Turner und Janis Joplin. Ob dem wirklich so ist, davon konnten sich die Zuhörer in Freudenburg selbst ein Bild machen. Fakt ist, dass es eine gewisse visuelle Ähnlichkeit zu Amy Winehouse gibt, und dass sich Martens Stimmgewalt hinter keiner der drei Künstlerinnen verstecken muss. Alleine das Lungenvolumen würde manche Sängerin vor Neid erblassen lassen - wenn andere längst nach Luft schnappen, ist die Stimme von Jessy Martens immer noch präsent. Und das ohne merkbare Anstrengung.
Jessy Martens mag den Blues. Und sie beherrscht ihn stimmlich perfekt. Doch sie nur in der Blues-Ecke parken zu wollen, würde dem Energiebündel nicht gerecht werden. Immer wieder bricht sie aus, peitscht gemeinsam mit ihrer Band den Rock 'n' Roll durch den Ducsaal. Das sind dann die Momente, in denen selbst die gesetzten Semester ihre Zurückhaltung aufgeben und sich dem Rhythmus hingeben.
Als das Konzert kurz vor Mitternacht endet, sind alle aus dem Häuschen. Spontan bringt Hausherr Manfred Weber eine Sektflasche nebst Gläsern zur Bühne, bedankt sich für ein unvergessliches Konzert. Auch die Hamburger haben den Auftritt genossen, 2016 wollen sie wiederkommen. Ein Angebot, das vermutlich nicht ausgeschlagen wird. flo

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