Wenn die Orgel tanzt

Trier · Der Trierer Dom wird vom 20. Mai bis zum 24. Juni erneut Schauplatz der Internationalen Orgeltage. Hochrangige Künstler treten jeweils dienstags um 20 Uhr auf. Vier der sechs Konzerte sind diesmal themenbezogen. Das letzte enthält über einen Umweg sogar eine Hommage zum 150. Geburtstag von Richard Strauss.

 Freuen sich auf den Start der Internationalen Orgeltage: Dompropst Werner Rössel und Organist Josef still (rechts) im Trierer Dom. Foto: Veranstalter

Freuen sich auf den Start der Internationalen Orgeltage: Dompropst Werner Rössel und Organist Josef still (rechts) im Trierer Dom. Foto: Veranstalter

Trier. In Zeiten, in denen das klassische Orgelkonzert offenbar aus der Mode kommt, stemmt sich auch der Veranstalter der Internationalen Orgeltage am Trierer Dom nicht gegen den Trend. Domorganist Josef Still, Organisator und zudem Interpret in drei Veranstaltungen, praktiziert vorsichtig einen Anschluss an die Tendenz themenbezogener Konzerte. Nur Ben Van Oosten (3. Juni, mit Kompositionen von Widor, Saint-Saëns und Vierne) und Vincent Dubois (17. Juni: Widor, Schumann, Franck, Litaize, Dupré, Escaich und Improvisation) kommen ohne Titel aus.
Im Eröffnungskonzert "Die Orgel tanzt" (Dienstag, 20. Mai, 20 Uhr) schlägt Josef Still einen weiten Bogen von Renaissance-Tänzen über Béla Bartóks "Rumänische Volkstänze" bis hin zu Jean Alain. Das zweite Konzert (27. Mai) lockt mit einer ungewöhnlichen Kombination: "Vier Gitarren und Domorganist Josef Still". Der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann (10. Juni) fasst sein Programm (Vivaldi, Bach, Schumann) unter dem Titel "Rund um Bach - Musik im Geist des Barock" zusammen.
Das Abschlusskonzert mit Josef Still präsentiert unter dem zeitgerecht englischen Titel "Mozart changes" Orgelfassungen Mozart\'scher Musik. Ein Geburtstagsgeschenk ist auch dabei, wenn auch eines auf Umwegen. Weil Jubilar Richard Strauss (1864-1949) keine Orgelwerke schrieb, hob Josef Still Max Regers Fantasie und Fuge op. 135b ins Programm. Das Werk ist Strauss gewidmet, "in besonderer Verehrung". Reger und Strauss gehörten zwar unterschiedlichen Lagern an, verstanden sich aber persönlich bestens.
Und noch ein Jubiläum: In diesem Jahr wird die Domorgel 40 und ist so munter wie eh und je. Bei den Reinigungs- und Wartungsarbeiten wurden zwar technische Details erneuert, aber die Disposition von Wolfgang Oehms und Orgelbauer Johannes Klais blieb unangetastet. Still lobt: "Sie ist einfach perfekt".
Karten für sechs Euro gibt es im TV-Service-Center Trier, per Hotline unter Telefon 0651/7199-996 und auf www.volksfreund.de/tickets

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